Bei allen Gefahren sollten sich die Banken intensiv mit der Digitalisierung und ihrer Bedeutung für ihr eigenes Institut auseinandersetzen, meint Andreas Dombret aus dem Bundesbank-Vorstand.
Die Bundesbank fordert Deutschlands Banken auf, mehr gegen mögliche Gefahren der zunehmenden Digitalisierung sensibler Bankgeschäfte zu tun. "Die findigsten digitalen Lösungen nützen nur wenig, wenn sie gleichzeitig enormen Risiken die Tore öffnen. So haben die Cyber-Risiken in den letzten Jahren erheblich zugenommen", sagte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret auf einer Tagung der Notenbank am Mittwoch in Frankfurt. "Das Bewusstsein für diese Risiken scheint mir noch nicht in allen Führungsetagen der Banken vorhanden zu sein. Hier gilt es, dringend aufzuholen und den Schutz der IT-Systeme und Kundendaten deutlich zu verbessern." Banken sollten die Entwicklung nicht aussitzen
Insgesamt dürften Banken und Sparkassen sich der Digitalisierung jedoch nicht versperren: Er könne den deutschen Banken nur empfehlen, "die Entwicklungen nicht auszusitzen, sondern sich aktiv und intensiv mit dem Thema Digitalisierung und mit dessen Bedeutung für das eigene Institut auseinanderzusetzen". Die Branche müsse daran arbeiten, "dass Deutschlands Bankensektor auf der digitalen Weltkarte kein weißer Fleck bleibt", mahnte Dombret.
Das könne den Instituten auch auf der Kostenseite helfen: Die Filialnetze in Deutschland seien "immer noch relativ engmaschig und damit entsprechend teuer", bekräftigte Dombret. "Die Digitalisierung kann dabei helfen, auch mit einem grobmaschigeren Filialnetz noch eine große Zahl an Kunden zu erreichen."