Als Gründe für Islamfeindlichkeit und Antisemitismus nannten die Menschenrechtsexperten des europäischen Gremiums mit 47 Mitgliedsstaaten zunehmende Gewalt von Islamisten und Wahlerfolge populistischer Parteien.
Das Internet hat sich nach Einschätzung des Europarates zu einem beklagenswerten Medium für Hassreden und Ausländerfeindlichkeit entwickelt. Diese beunruhigende Tendenz habe 2014 in Europa deutlich zugenommen, hieß es im Jahresbericht des Europaratsausschusses gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI), der am Donnerstag in Straßburg veröffentlicht wird. Wachsender Antisemitismus, Islam-Feindlichkeit und Rassismus seien schwere Bedrohungen für die Zukunft Europas, sagte der Generalsekretär des Europarates, Thorbjørn Jagland.
Dem Europarat, einer institutionell nicht mit der EU verbundenen Organisation, gehören 47 europäische Staaten an, darunter alle EU-Mitglieder. Mitglieder sind auch Russland und die Türkei, aber nicht Weißrussland. Unter anderem hatte der Europarat die Cybercrime-Convention erarbeitet.
Einzelne Länder wollten die Menschenrechtsexperten der 47 Europaratsländer nicht nennen. Als Gründe für Islamfeindlichkeit und Antisemitismus nannten sie zunehmende Gewalt von Islamisten und Wahlerfolge populistischer Parteien. 24 Europaratsländer, darunter Deutschland und Frankreich, haben das Zusatzprotokoll der Konvention über Cyberkriminalität ratifiziert, mit dem rassistische und fremdenfeindliche Äußerungen im Internet unter Strafe gestellt werden.
Zuletzt hat der Europarat die Flüchtlingspolitik und Rassismus in Ungarn sowie Gewalt gegen Migranten in Griechenland gerügt. Im vergangenen Jahr wurde Deutschland ermahnt, schärfer gegen Fremdenfeindlichkeit und Hassreden vorzugehen.