Kanadische Forscher haben "Buzz" vorgestellt: Die neue Sprache soll das Programmieren von Schwarmverhalten erleichtern und die Verwendung von fertigen Bausteinen ermöglichen.
Schwarmverhalten wie etwa bei manchen Vogelarten sieht in der Natur faszinierend aus, ist aber mit Maschinen nicht leicht nachzubilden. Das liegt zum einen an der Hardware, die längst nicht so schnell und flexibel ist wie die natürlichen Vorbilder, zum anderen ist die Programmierung sehr aufwändig. Neben immer leistungsfähigeren Robotern gibt es jedoch auch an der Software-Front Fortschritte: Forscher von der Ecole Polytechnique de Montreal in Kanada haben die Programmiersprache "Buzz" vorgestellt, die Schwarm-Programmierung erleichtern soll. Das berichtet Technology Review online in "Programmiersprache für Roboterschwärme".
Zur Steuerung von Schwärmen gibt es zwei unterschiedliche Ansätze. Der erste ist eine Bottom-up-Methode, bei der jeder Roboter einzeln kontrolliert wird. Das ist hilfreich, um die Interaktion zwischen den Robotern fein abzustimmen, wird aber immer komplizierter, je größer der Schwarm ist. Die andere Methode funktioniert nach dem Top-down-Prinzip – der Schwarm wird in seiner Gesamtheit gesteuert. Das ist für größere Schwärme deutlich effektiver, ermöglicht aber keine Feinsteuerung einzelner Roboter.
Pinciroli und Kollegen geben an, ihre Programmiersprache sei für beide Methoden geeignet. "Wir glauben, dass eine Sprache für Roboterschwärme bottom-up und top-down vereinen muss, damit der Entwickler das beste Abstraktionsniveau zum Ausdrücken eines Schwarm-Algorithmus wählen kann", schreiben sie. Einer der wichtigsten Aspekte von Buzz sei das Potenzial, die künftige Forschung an komplexen Schwarmrobotik-Systemen in der echten Welt zu erleichtern.