50 Prozent mehr US-Einsätze mit Drohnen soll es nach dem Willen des Pentagons bis 2019 geben. Dabei soll nicht nur die Zahl der Aufklärungsmissionen steigen, sondern auch die der Luftschläge.
Das US-Verteidigungsministerium plant laut Bericht des Wall Street Journals bis 2019 fünfzig Prozent mehr Einsätze mit Drohnen zu fliegen. Insgesamt solle so die Zahl von aktuell 61 täglichen Einsätzen schrittweise auf 90 hochgeschraubt werden. Dabei sei der Großteil der Flüge zu Aufklärungszwecken gedacht, schreibt die Zeitung unter Berufung auf hochrangige Mitarbeiter des Pentagons. Die Zahl der tödlichen Luftschläge solle allerdings auch steigen.
Als Ziele der Aufklärungsmissionen nennt der Bericht die Ukraine, den Irak, Syrien, das südchinesische Meer und Nordafrika. Neben der Luftwaffe sollen dabei künftig auch weitere Teile der US-Streitkräfte die Flüge übernehmen. Bislang habe diese Aufgabe allein die Luftwaffe getragen, was unter anderem zu überlasteten Piloten geführt habe. Ebenfalls wollen die Pentagon-Strategen wohl auch Privatfirmen beauftragen – allerdings sollen diese nur Aufklärungsmissionen fliegen und keine Luftschläge. Keine offiziellen Zahlen zu Todesopfern
Insgesamt hat sich Zahl der Drohneneinsätze der US-Streitkräfte innerhalb der letzten zehn Jahre rapide erhöht. 2004 waren es laut Wall Street Journal noch 5 Flüge pro Tag. Offizielle Angaben, wie viele Menschen bei US-Drohneneinsätzen getötet worden sind, gibt es nicht. Die britische Journalisten-Initiative Bureau of Investigative Journalism zählt in ihrem jüngsten Bericht seit Juni 2004 allein für Pakistan 419 Einsätze, dazu eine Zahl von Todesopfern, die zwischen 2467 und 3976 Menschen liegen könnte.