Der südkoreanische Flachbildschirm-Hersteller LG Display will mehr Geld in die OLED-Technik stecken. Das Unternehmen wolle bis 2018 mindesten zehn Billionen Won (etwa 7,6 Milliarden Euro) in Displays mit organischen Leuchtdioden (OLED) investieren, zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap am Montag Firmenchef Han Sang Beom. Große OLEDs
Im Mittelpunkt sollen demnach vor allem große OLED-Panels für TV-Geräte stehen, aber auch das Geschäft mit kleineren OLEDs für flexible Bildschirme und am Körper getragene "Wearables" wie etwa Computeruhren soll ausgebaut werden.
LG hofft, im OLED-Markt eine dominante Rolle spielen zu können. "Ich kann nicht sagen, dass OLED im nächsten Jahr Erfolg haben wird, doch werden wir schrittweise vorgehen, damit das Segment Früchte trägt", sagte Han. Der CEO des koreanischen Displaykonzerns wird seine Vorstellung von der Zukunft der Displays während der Eröffnungs-Keynote zur IFA Anfang September in Berlin erläutern. Kleine OLEDs
LG ist aktuell der einzige Hersteller, der hierzulande große OLED-TVs anbietet – und der Einzige, der große OLED-Displays in Serie herstellen kann. Konkurrent Samsung hat die Produktion von OLED-TVs vorerst auf Eis gelegt, ist dafür aber bei kleineren organischen Schirmen für Mobilgeräte führend. Die japanischen Mitbewerber Panasonic und Sony haben zwar eigene Fertigungsstätten für OLED-TVs, die aber nicht für größere Stückzahlen ausgelegt sind. Ähnlich steht es derzeit um AUO aus Taiwan, beim japanischen Joint Venture Japan Display Inc. läuft die Forschung, auch hier fehlt eine Produktionsstraße für große OLEDs.
Dass LG eine Vormachtstellung bei den großen OLEDs innehat und Samsung bei den kleinen organischen Displays, dürfte ganz im Sinn der koreanischen Regierung sein. Die möchte, dass Korea eine führende Rolle bei den organischen Displays einnimmt beziehungsweise behält. Sie hatte dies vor geraumer Zeit als Ziel vorgegeben und unterstützt die heimische Industrie seither auch mit öffentlichen Geldern.