Die US-Aufsichtsbehörde FCC verhängt erneut eine Strafe gegen die Blockaden von persönlichen Hotspots der Gäste in Hotels. Diesmal muss der Anbieter Smart City 750.000 US-Dollar blechen.
Die US-Aufsichtsbehörde FCC hat 750.000 US-Dollar Strafe gegen das Telecom-Unternehmen Smart City verhängt, das unter anderem WLAN für Hotels und Kongresszentren anbietet. Der FCC-Mitteilung zufolge blockierte das Unternehmen persönliche Hotspots von Hotelgästen oder Konferenzbesuchern, die diese etwa über Mobilfunk-Router betreiben wollten. "Übliche Technik"
Dem US-Medium The Verge sagte der Chef von Smart City, man habe im guten Glauben übliche Technik des Kongress-Business eingesetzt. Nachdem die FCC das Unternehmen kontaktierte, habe man sogleich davon abgelassen. Laut dem Bericht verlangte Smart City um die 80 US-Dollar für einen WLAN-Zugang. Mit der Strafe wird das Verfahren der FCC gegen Smart City beigelegt, der Provider sagte zu, künftig seiner Blockadepraxis abzuschwören. Zudem muss das Unternehmen der Behörde regelmäßig Bericht erstatten.
Die Beschwerden gegen Smart City gingen im Juni vergangenen Jahres bei der Behörden ein. In der Untersuchung ergab sich, dass der Anbieter als Blockadetrick auf gefälschten MAC-Adressen setzte, die denen der Hotspots der Gäste gleichen. Damit glaubten deren Clients, Mitteilungen ihres Hotspots zu empfangen. Präparierte Deauthentication-Datenpakete veranlassten die Clients der Nutzer dann fortgesetzt dazu, sich aus ihrem Funknetz auszubuchen. Fall Marriott
Der Fall ähnelt der WLAN-Blockade in Hotels der US-Kette-Marriott, die die FCC im vergangenen Oktober mit einer Strafe von 600.000 US-Dollar ahndete. Die Hotelbetreiber reagierten zunächst trotzig, im Januar gelobten sie dann doch öffentlich, derlei Funknetz-Nötigungen künftig zu unterlassen. Die FCC machte kurz darauf unmissverständlich klar, dass sie auch weiterhin hart gegen absichtliche WLAN-Blockaden vorgehen will: "Private WLANs oder Hotspots sind ein wichtiger Zugangsweg zum Internet für Konsumenten. Absichtliches oder böswilliges Stören des WLAN-Betriebs ist illegal", hieß es in einer Mitteilung der Behörde.