Google hat die Hersteller-Vorgaben für Android-Smartphones mit Google-Apps gelockert: "Notizen", "Play Bücher", "Play Kiosk" und andere Anwendungen müssen künftig nicht mehr vom Hersteller vorinstalliert werden.
Das Paket der Standard-Google-Apps wird kleiner: Seit einigen Wochen dürfen Hersteller auf Google-zertifizierten Smartphones mehr Apps weglassen – das berichtet das Techblog Android Central unter Berufung auf Quellen innerhalb von Google und Smartphone-Herstellern. Laut Android Central ist demnach die Vorinstallation der Apps Google Notizen, Play Bücher, Play Spiele, Play Kiosk und Google+ für Hersteller künftig freiwillig. Als erster Fall der neuen App-Politik war jüngst das Fehlen von Google+ auf dem neu vorgestellten Samsung Galaxy Note 5 aufgefallen. Bloatware-Problem bleibt
An sich kann jeder Entwickler Android auch komplett ohne Google Apps verwenden; Beispiele dafür sind Amazons Fire-Tablets oder das CustomROM CyanogenMod. Will ein Hersteller aber auch nur eine der Google-Apps vorinstallieren – zum Beispiel den für viele Nutzer unverzichtbaren Play Store – so muss er bestimmte Auflagen von Google erfüllen.Dazu gehört nicht nur ein Zertifizierungsprozess, es müssen auch bestimmte Apps und Funktionen vorinstalliert werden wie das Such-Widget von Google, Google Now, Maps und Chrome. Viele Nutzer ärgern sich über solche vorinstallierte "Bloatware", die häufig gar nicht genutzt wird, aber durch ihre Definition als System-Apps nicht komplett vom Smartphone entfernt werden kann. Die Intention von Google ist klar: Das Unternehmen möchte so die Reichweite seiner Dienste von Social Network (Google+) bis Verkaufsstellen (Play Kiosk, Play Musik) durch die Masse an verkaufter Android-Smartphones erhöhen. Mit dem Lockern der Regeln schwächt Google seine Dienste zwar, reagiert möglicherweise aber auch auf den Druck seitens der EU: Kürzlich hatte die EU-Kommission eine kartellrechtliche Untersuchung zu Android eingeleitet.