Das Ende von vielen kryptografischen Verfahren ist schon besiegelt, denn künftige Quantencomputer können viele Ansätze knacken. Neue Verfahren müssen also her. Dabei ist jetzt auch die NSA mit an Bord.
Die National Security Agency (NSA) stimmt sich auf das Zeitalter der Post-Quanten-Kryptographie ein. In einem Bericht hat der Geheimdienst Spezifikation von entsprechenden Kryptoalgorithmen angekündigt. Die neuen Ansätze sollen bei der Kommunikation der US-Regierung und verschiedenen Unternehmen zum Einsatz kommen.
Durch Quantencomputer sind asymmetrische Verfahren wie etwa DSA, Diffie Hellman und RSA knackbar. Die Primfaktorzerlegung und Berechnung diskreter Logarithmen gelingt auf Quantencomputern mit dem Shor-Algorithmus in vergleichbar kurzer Zeit. Davon sind auch Krypto-Ansätze betroffen, die auf elliptischen Kurven basieren. Setzt man bei symmetrischen Verfahren wie etwa AES auf lange Schlüssel, sind Quantencomputer keine Bedrohung.
Allerdings steckt die öffentliche Entwicklung von Quantencomputern noch in den Kinderschuhen. Firmen wie etwa Google und Microsoft schrauben bereits an den Computern der Zukunft. Allerdings weiß niemand, was die NSA in ihren Kellern stehen hat, denn die arbeitet natürlich auch an Quantencomputern . Und das bereitet dem Rest der Welt zunehmend Sorgen. Die Quantencomputer wollen sie ironischerweise zur Kryptoanalyse nutzen. Post-Quanten-Kryptographie gar nicht so abstrakt
Doch die NSA sind nicht die Einzigen, die sich mit der Post-Quanten-Kryptographie beschäftigen. Weltweit sind Sicherheitsforscher wie Tanja Lange aus Deutschland an dem Thema dran.
Auch wenn es noch Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern kann bis Quantencomputer viele kryptographische Verfahren aufbrechen können, sind neue Sicherheitskonzepte auf dieser Basis gar nicht so abstrakt. So präsentierte etwa der Informatiker Ephraim Zimmer beim DFN-CERT, wie man das Sicherheitskonzept IPsec auf Basis von Post-Quanten-Kryptographie aufbauen kann.