Im Silicon Valley steht ausgewählten Nutzern seit Mittwoch "M" zur Verfügung, eine Art Concierge für die Messenger-App des sozialen Netzwerks.
Facebook arbeitet an einem digitalen Assistenten, der Nutzern seines Kurzmitteilungsdienstes Messenger zur Seite stehen soll. Der Computer-Helfer mit dem Namen "M" solle für sie konkrete Aufgaben erledigen, schreibt der zuständige Manager David Marcus in einem Facebook-Eintrag. Der Dienst ging am Mittwoch für einige Hundert Messenger-Nutzer im Silicon Valley online – laut Screenshots mindestens auf dem iPhone. "Er kann Dinge kaufen, dafür sorgen, dass Ihren Liebsten Geschenke zugestellt werden, Tische in Restaurants reservieren, Reisen buchen, Termine machen und viel mehr", erklärte Marcus. Menschen und Computer
Hinter "M" steckt selbstlernende Software – aber auch Menschen, die eingreifen, wenn die Maschine an ihre Grenzen stoße, sagte Marcus dem Magazin Wired. Damit ähnelt "M" Butler-Diensten wie Magic in den USA oder GoButler in Deutschland.
Die menschlichen Mitarbeiter heißen "M Trainer", mit der Zeit werde Facebook Tausende von ihnen beschäftigen, so Marcus "M lernt aus dem menschlichen Verhalten." Eine zukünftige Geschäftsmöglichkeit sehe Facebook darin, Geld mit Gebühren bei Einkäufen über den Messenger zu verdienen. Messenger hat 700 Millionen User
Um die Gunst der Nutzer konkurrieren inzwischen immer mehr digitale Assistenten. Auf Apples iPhones gibt es seit fast vier Jahren Siri, Microsofts Antwort darauf heißt Cortana, bei Google kann man Fragen über den Dienst Google Now stellen, Amazon integrierte die Assistentin Alexa in den vernetzten Lautsprecher Echo. Mit Facebooks "M" kommuniziert man im Gegensatz zu diesen Diensten aber nur schriftlich. Eine Spracherkennung scheint zunächst nicht geplant.
Facebook hat mittlerweile rund 1,5 Milliarden Mitglieder, Messenger kommt nach jüngsten Zahlen auf 700 Millionen User. Der einstige Paypal-Chef Marcus will den Dienst auch zu einer Plattform für Kontakte zum Kundenservice von Unternehmen ausbauen.