Der Begriff Libido wird häufig synonym für sexuelle Lust oder Potenz verwendet. Auch in der Psychoanalyse wird diese Bezeichnung eingesetzt. Was ist mit "Libido" gemeint? Sigmund Freud hat sich sehr umfangreich mit der sexuellen Entwicklung des Menschen und auch mit der Libido beschäftigt. Für ihn war dies eine zentrale Motivation, die Ursache vieler Verhaltensweisen ist. Definition: Was ist die Libido?
In Freuds Theorie der Psychoanalyse war die Libido eine treibende Kraft für sexuelles Verhalten, aber auch Romantik und Liebe. Der Wunsch nach Sexualität ist demnach ein Trieb. Im Gegensatz zu anderen Trieben (Hunger, Durst, Bedürfnis nach Sicherheit) kann der Sexualtrieb aber aufgeschoben werden und ist nicht zwingend lebensnotwendig. So kann die Libido bewusst nicht ausgelebt werden (z.B. aus Gründen der Treue, Enthaltsamkeit) oder jemand verzichtet unfreiwillig auf ein Ausleben der sexuellen Wünsche (z.B. da kein Partner vorhanden ist). In diesen Fällen behauptet die Theorie Freuds, verlagert sich die Libido auf andere Bereiche, etwa in die Schaffung von Kunst. Dies bezeichnet man als Sublimierung. Heute wird allgemein der Wunsch nach Sexualität bzw. das Verlangen, diesen auszuleben, als Libido bezeichnet.
Unterschiede in der Libido
Die Libido ist weitgehend hormonell bestimmt, wobei die Geschlechtshormone "Testosteron" beim Mann und "Östrogen" bei der Frau eine wesentliche Rolle einnehmen. So kann ein Mangel an Testosteron dazu führen, dass ein Mann wenig Lust auf Sex hat oder auch die Fähigkeit dazu verringert wird (Impotenz). Grundsätzlich unterscheiden sich Menschen aber bezüglich Ihres Verlangens nach Sexualität. Die Libido ist individuell ganz unterschiedlich ausgeprägt, sodass manche ein deutlich höheres Verlangen nach Sexualität haben als andere. Zudem unterscheiden sich auch Männer und Frauen bezüglich der Libido. Dabei ist das Verlangen bei Männern oftmals (aber nicht immer) höher und sie denken auch häufiger an sexuelle Inhalte als Frauen.
Auch wenn Freuds Sexualtheorie vom Anfang des 20. Jahrhunderts stammt, hat sie den Begriff "Libido" entscheidend geprägt. Dass sexuelle Anspielungen in der Werbung und vielen anderen Lebensbereichen vorkommen, ist in seiner Theorie mit dem Begriff der Sublimierung erklärt.