Mit der jüngsten Aktualisierung der Standard Edition seiner Datenbank macht Oracle neue Einsatzvorgaben. Besitzer älterer Versionen von 12c müssen sich gründlich informieren.
Oracle Lizenzpolitik bereitet seinen Kunden immer mal wieder Bauchschmerzen. Während in der Vergangenheit vor allem die Regeln von Oracle für virtualisierte Datenbanken Unbehagen auslösten, sind es jetzt die Änderungen für die seit kurzem verfügbare Version 12.1.0.2 in der Standard Edition (SE2). Dabei handelt es sich eigentlich nur um ein kleineres Update von Oracle 12c. SE nicht einfach aktualisierbar
Wer jedoch bislang die Standard Edition (SE) oder Standard Edition One (SE1) einsetzte, muss sich mit den Neuerungen beschäftigen. SE ist für bis zu vier Sockets lizenziert, SE2 darf wie SE1 nur zwei nutzen. "Socket" steht dabei für "CPU-Core", multipliziert mit einem CPU-abhängigen Faktor zwischen 0,25 und 1. SE-Kunden können ihre Software folglich nicht einfach aktualisieren, sie müssen unter Umständen auf andere Hardware umsteigen oder weitere SE2-Lizenzen erwerben. Allerdings endet der Extended Support für SE und SE1 bereits im Januar 2016.
Neben den rechtlichen Vorgaben gibt es auch technische Änderungen: SE2 nutzt maximal 16 CPU-Threads. Im Real Application Cluster (RAC) kann jede Datenbank nur noch maximal 8 Threads nutzen. Ein RAC lässt sich auch mit SE2 noch betreiben, es ist allerdings auf zwei Maschinen mit je einem Socket beschränkt.
2010 machten Neu-Lizenzen 28 Prozent von Oracles Umsatz aus, 2015 waren es nur noch 22 Prozent. Aus Lizenz-Updates und Support-Einnahmen stammte 2015 fast die Hälfte des Umsatzes. Die Gewinnspanne beim Support betrug 90 Prozent.