Nachdem die britische Regierung im vergangenen Jahr ihren Umstieg auf ODF als Standard-Dokumentenformat beschlossen hat, reicht sie jetzt dazu passende Empfehlungen und Richtlinien nach.
Gut ein Jahr ist es her, seit die britische Regierung einen vollständigen Umstieg auf das Open Document Format (ODF) für den Austausch bearbeitbarer Dokumente beschlossen hat. Der mit der Umsetzung beauftragte "Government Digital Service" hat sich allerdings für das Erarbeiten der damals versprochenen Leitlinien und Pläne recht viel Zeit gelassen. Gut dreizehn Monate später hat der unter dem Titel "Open Document Format (ODF): guidance for UK government" eine Reihe von Empfehlungen und Richtlinien für den Umgang mit dem freien, unter der Ägide der OASIS weiterentwickelten Dokumentenformats herausgegeben. In diese laufend aktualisierte Online-Sammlung flossen auch die Erfahrungen des ersten Jahres im Umgang mit dem seit 2014 für alle öffentlichen Beschaffungen verpflichtenden ODF 1.2 ein.
Neben den Hintergründen der damaligen Migrationsentscheidung und den Vorteilen des freien Formats liefert die Webseite unter anderem Informationen zu ODF-fähigen Anwendungen und wie sich diese am besten für ein gemeinschaftliches Bearbeiten von Dokumenten nutzen lassen. Ausführliche Listen und Fragenkataloge sollen Anwender bei der Bedarfsanalyse sowie bei potenziellen Migrationen auf das offene Format unterstützen. Praktische Tipps zum Erstellen möglichst problemlos austauschbarer Dokumente – nebst Hinweisen auf verfügbare Online-Validatoren – sowie zum Einbinden in vorhandene Enterprise-Anwendungen runden die Textsammlung ab.
Auch das leidige Thema Makros und wie sich deren Nutzung sinnvoll vermeiden lässt, lassen sie Briten nicht außen vor. Im Open-Source-Umfeld eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Die Leitlinien empfehlen beim Einsatz von Open-Source-Erweiterungen ausdrücklich, dass Anwender fehlende Funktionen idealerweise direkt bei den Plug-in-Entwicklern beauftragen sollen, oder zumindest eigene Ergänzungen an die Community zurückfließen lassen sollen. Mit dem Thema Office im Allgemeinen und natürlich auch den diversen Office-Formaten beschäftigt sich ausführlich ein Sonderheft aus der iX-Kompakt-Reihe. Das gibt es für 12,90 Euro im gut sortierten Zeitschriftenhandel oder online im heise-shop. Wer das Papier scheut kann für 9,99 Euro auf die digitale Ausgabe als PDF zurückgreifen. Deren Käufer erhalten online Zugriff auf die gut 7 GByte Daten der dem Heft beiliegenden DVD.