In Deutschland werden jedes Jahr pro Kopf fast 10 Liter reiner Alkohol (Ethanol) konsumiert. Dabei ist das nur eine kleine Menge, wenn man den Industrieverbrauch auch betrachtet. So ist es auch nicht verwunderlich, dass lediglich ein Teil des Ethanols durch alkoholische Gärung entsteht. Der Name Alkohol entstammt dem arabischen Sprachgebrauch "al'khol", was ursprünglich als "etwas Feines", was als Auszug nach der Destillation vom Ausgangsmaterial zurückblieb. Die Menschheit hat lange Zeit eher unbewusst Formen von alkoholhaltiger Nahrung beispielsweise vergorene überreife Früchte zu sich genommen. Geschichte der Alkoholherstellung
In der Mittelsteinzeit 10000 bis 5000 vor Christus beginnt die Herstellung alkoholischer Getränke mit dem Zweck, als Nahrungsmittel Verwendung zu finden. Gärung unter Hefezusatz bringt allerdings Alkoholgehalte von rund 14 Volumenprozent hervor. Hochprozentiger oder reiner Alkohol (Fachbegriff Ethanol), konnte erst mit der Erfindung des Destillierens hergestellt werden. Bereits Aristoteles beschreibt 300 vor Christus die Destillation, auch wenn sie hier dem Entsalzen von Meerwasser diente.
Reiner Alkohol - Destillation
Ethanol, der mithilfe der alkoholischen Gärung entsteht, ist ein Naturprodukt. Bei der Gärung kommt es durch bestimmte Reaktionen von Glucose und Fructose zur Entstehung von Ethanol und Kohlendioxid. Das Enzym Zymase, welches in Hefepilzen enthalten ist, dient als Katalysator. Der so erzeugte Gärungsalkohol wird in erster Linie zu alkoholischen Getränken (Wein, Branntwein, Bier) verarbeitet. Größere Mengen an Ethanol verwendet man als Lösungsmittel. Als Zwischenprodukt dienen sie der Herstellung von Essigsäure, von Farben, Parfüms, Arzneimitteln und Aromastoffen. Dieser Industriealkohol entsteht nicht durch Gärungsprozesse. Um einiges billiger lässt er sich durch Reaktion von Ethen mit Wasser plus Katalysator herstellen Ethen ist ein Stoff, der beim Cracken von Erdöl in großen Mengen anfällt.
Als Destillateur in der Schnapsbrennerei arbeiten
Wer den Beruf Destillateur ergreift und in einer entsprechenden Fabrik arbeitet, muss am Beginn der Gärung die zucker- und stärkehaltigen Rohstoffe beispielsweise Obst, Kartoffeln, Zuckerrüben und Getreide hacken und anschließend mit Hefe oder Malz mischen, um den Gärungsprozess zu beschleunigen. Beim Vergären entsteht Alkohol. Die Destillation hat dann die Aufgabe, ihn von den übrigen Bestandteilen zu trennen. Die vergärten Ausgangsstoffe (Maische) werden in der Destillieranlage bis zum Siedepunkt des Alkohols erhitzt, worauf der als Dampf aus der Brennblase austritt. In einem Kühlsystem wird der Dampf verflüssigt.
Der so gewonnene Rohbrand wird durch zusätzliche Brennvorgänge gereinigt und konzentriert. Das Ergebnis ist dann reiner Alkohol, der aus 95,6 Prozent Ethanol und 4,4 Prozent Wasser besteht.