Wenn Sie an Wale denken, dann meist an große Meeresriesen, die sich gemütlich durch den Ozean bewegen. Delfine hingegen kennen die meisten Menschen als wesentlich kleiner und verspielter. Doch was ist der wissenschaftliche Unterschied von Walen und Delfinen?
Einteilung der Wale
Wird bei Walen und Delfinen umgangssprachlich von zwei unterschiedlichen Arten geredet, so wird nicht beachtet, dass Delfine eine Familie der Wale sind.
Die Ordnung der Wale zählt knapp hundert verschiedene Arten. Diese werden, wie alle Arten im Tierreich, in ein komplexes System aus Familien und Gattungen eingeteilt. Wale können in zwei Unterordnungen eingeteilt werden - die Bartenwale und die Zahnwale. Bartenwale filtern mit hornähnlichen Fäden das Plankton, während Zahnwale andere Meerestiere jagen. Den Unterordnungen untergeordnet finden sich die Familien. Diese umfassen mehrere Arten. Familien der Bartenwale sind zum Beispiel Glattwale oder Grauwale. Delfine gehören zu den Zahnwalen, das bedeutet, dass sie keine Barten zum Filtern von Plankton besitzen, sondern Zähne haben und damit Meeresräuber sind. Die Flussdelfine bilden eine andere Familie der Zahnwale. Obwohl sie den bekannten Delfinen sehr ähnlich sehen und auch sind, unterscheiden sie sich dadurch, dass sie in Süßwasser leben, doch so stark von ihnen, dass sie nicht in eine gemeinsame Familie gehören.
Eigenschaften von Delfinen im Unterschied zu Walen
Die Familie der Delfine ist die größte in der Walsystematik und hat auch ein paar Unterschiede und Besonderheiten.
Äußerlich unterscheiden sie sich beim ersten Hinsehen stark von anderen Walen, doch auf den zweiten Blick stellt man fest, dass der Grundbau sehr ähnlich ist. Wie Wale haben Delfine eine Fluke (Schwanzflosse), Flipper (Seitenflossen) und eine Finne, die Rückenflosse, die für Delfine charakteristisch dreiecksförmig ist. Außerdem haben sie eine Ausbuchtung am Kopf, in dem sich ein Organ zur Echoortung befindet. Delfine sind im Gegensatz zu vielen anderen Walarten recht klein und vor allem sehr schmal und stromlinienförmig, wodurch sie sehr schnell schwimmen können. Anders als bei Walen sind die beiden Hälften der Unterkiefer richtig zusammengewachsen. Auch das Verhalten der Delfine ähnelt dem der anderen Wale: Delfine leben in Gruppen, sogenannten Schulen, in denen auch gejagt wird. Ihnen wird eine besonders hohe Intelligenz zugeschrieben.
Nun haben Sie schon erfahren, dass Delfine eigentlich Wale sind. Doch welche Walunterarten gehören zu den Delfinen?
Bekannt als Delfin sind die sogenannten Tümmler, vor allem der Große Tümmler. Sie sind der "klassische" Delfin, wie wir ihn aus Serien wie "Flipper" kennen. Es gibt allerdings noch viele weitere kleine Wale, die ebenfalls zu den Delfinen gehören. Bekannt sind hierbei noch die Glattdelfine, Schwarzdelfine und der Gemeine Delfin. Doch auch einige Tiere, die oft nicht in dieser Familie vermutet werden, gehören eigentlich der Familie Delfin an. Der bekannteste Vertreter ist hierbei der Schwertwal, Orca oder Killerwal auch genannt. Dieser Wal ist mit bis zu zehn Metern der größte Delfin. Auch zu den Delfinen zählen die Grindwale. Diese können mit acht Metern ebenfalls ziemlich groß werden.
So können Sie sehen, dass Delfine sich zwar von anderen Walen unterscheiden, jedoch nicht mehr als die anderen Walarten untereinander.