Bei verschiedenen Produkten bekommen Sie oft gesagt, dass diese aus Plastik wären. Daran schließt sich die Frage an, aus was dieses Material besteht. Das versteht man unter Plastik
Plastik ist ein eher umgangssprachlicher Begriff für alle Kunststoffe. Der Ausdruck rührt daher, dass Kunststoffe in der Regel warm verformbar waren. Die Begriffe Plastik oder Kunststoff werden oft für alle künstlich erzeugten Materialien verwendet, daher ist es schwer zu sagen, was Plastik ist.
Der Übergang von natürlichem Material zu Künstlichem ist fließend. Die Eigenschaft eines Materials formbar zu sein, die zu der Bezeichnung Plastik führte, beschränkt sich nicht nur Kunststoffe, denken Sie nur an Kautschuk oder Baumharze. Ursprünglich wurden solche natürliche Materialien für die Herstellung von Kunststoff verwendet. So wurde aus Naturkautschuk Gummi, der aber nie als Plastik bezeichnet wurde. Auch synthetischer Kautschuk (Buna) wurde nie so genannt. Das im Jahr 1885 erfundene Galalith besteht aus Casein und Formaldehyd. Es wurde auch künstliches Horn genannt. Das heute kaum noch verwendete Galalith ist eine Plastikart, die nicht auf Erdöl basiert. Celluloid, das aus Cellulosenitrat und Campher hergestellt wird, gilt als erster thermoplastischer Kunststoff, also durch Wärme verformbarer Kunststoff. Plastik kann also Celluloid sein. Ein sehr altes Material, das als Plastik bezeichnet wird, ist auch Bakelit, das aus Phenolen und Formaldehyd hergestellt wurde. Es ist ein duroplastischer Kunststoff, der also nach der Aushärtung nicht mehr verformt werden kann. Üblicherweise werden diese alten Kunststoffe mit den Begriff Plastik bezeichnet. Wenn etwas aus Plastik besteht, können Sie mit Galalith, Celluloid oder Bakelit rechnen, es kann aber auch ein moderner Kunststoff sein. Moderne Kunststoffe werden eher mit den genaueren Bezeichnungen Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyvinylchlorid (PVC), Polystyrol (PS), Polyurethan (PU) oder Polyethylenterephthalat bezeichnet. Teilweise treffen Sie auf Handelsnamen wie Diolen, Hostalen oder Acryl.
Woraus Kunststoff besteht
Basis der meisten Kunststoffe sind Kohlenwasserstoffverbindungen, meistens Alkane, Alkene oder Alkine. Das Basismaterial findet sich im Erdöl.
Polyethylen ist eine Aneinanderreihung von Ethen CH2=CH2. Die Doppelbindung wird gelöst und an die dadurch frei werdenden Bindungen werden weitere Ethene angehängt. Der Vorgang heißt Polymerisation. Diese Art Plastik besteht also aus Kohlenstoff und Wasserstoff. Polypropylen wird durch Polymerisation von Propen hergestellt. Auch dieser Kunststoff besteht nur aus Kohlenstoff und Wasserstoff. Auch Polystyrol besteht nur aus Kohlenstoff und Wasserstoff, es hat nur eine andere Strukturformel. Polyvinylchlorid wird durch Polymerisation aus dem Vinylchlorid (H2C=CHCl) erzeugt. In diesem Plastik ist also auch Chlor enthalten. Polyurethane entstehen durch Reaktionen von Dialkoholen beziehungsweise Polyolen. Sie enthalten immer eine Urethan-Gruppe (-NH-CO-O-). Es ist also auch Stickstoff enthalten. Obwohl Plastik in der Regel nur aus Kohlenstoff und Wasserstoff besteht, kann es sehr verschiedene Eigenschaften haben, auch was die Umweltverträglichkeit betrifft. Bei Kohlenstoffverbindungen kommt es auf die Länge der Ketten und die Form des Moleküls an.
Wenn Sie genau wissen wollen, woraus etwas ist, dürfen Sie sich mit der Erklärung “Plastik“ nicht zufriedengeben.