Ein neuer Operator für Matrix-Multiplikationen, eine Unpacking-Syntax für Containertypen, Coroutinen mit den Schlüsselwörtern async und await sowie einiges andere mehr sind in anderthalb Jahren Arbeit beim neuen größeren Python-Release zusammengekommen.
Anderthalb Jahre nach dem bislang letzten größeren Sprach-Release ist Python 3.5 freigegeben worden. Das entspricht dem Rhythmus, in dem neue Punktreleases der Programmiersprache für gewöhnlich erscheinen. In der Zeit wurde an etlichen Neuerungen gearbeitet, so gibt es mit @ einen neuen Operator für Matrix-Multiplikationen (PEP 465). Diese Änderung trägt der stark gestiegenen Bedeutung von Python im wissenschaftlichen Umfeld Rechnung.
Weitere Neuerungen in Python 3.5 sind eine generalisierte Unpacking-Syntax für Containertypen, die die bisherige Syntax von einigen Einschränkungen befreit (PEP 448), und ein neuer Mechanismus, um Erweiterungsmodule zu laden. Dann ist auf Coroutinen mit den Schlüsselwörtern async und await (PEP 492) hinzuweisen, die beim Schreiben asynchronen und nebenläufigen Python-Codes helfen sollen. Relativ spät sind Typenhinweise in Python 3.5 (PEP 484) gelandet. Sie bieten die Möglichkeit, die Typen von Python-Funktionen, -Argumenten und -Variablen optional zu annotieren.
Darüber hinaus gibt es noch etliche Neuerungen, die auf das Verhalten der Sprache abzielen. So wurde die Funktion os.listdir() durch os.scandir() ersetzt – mit dem Ziel, den Zugriff auf Filesysteme beschleunigen zu können. Weitere Details zu den hier erwähnten, aber auch einigen weiteren Änderungen findet man wie üblich auf der "What's new"-Webseite. Mehr als 25 Jahre Python
Python kann mittlerweile auf eine Geschichte von mehr als 25 Jahren aufweisen. Aber gerade in den vergangenen Jahren hat die Popularität der General Purpose Language erst so richtig Fahrt aufgenommen. Sie zeichnet sich heute wie damals dadurch aus, dass sie ziemlich einfach zu erlernen ist, weswegen sie zum Beispiel gerade in jüngster Zeit zunehmend häufiger auch als Lehrsprache eingesetzt wird. So ergab eine im Juni 2014 veröffentlichte Untersuchung, nach der Python als Einsteigersprache schlechthin an den US-amerikanischen Top-Universitäten zum Einsatz komme. Konkret heißt das, dass Python an acht der zehn bedeutendsten computerwissenschaftlichen Akademien, darunter Carnegie Mellon, MIT, Stanford und University of Berkeley, als erste Programmiersprache für die Studienanfänger herangezogen wird.
Einen richtigen Boom erlebte Python spätestens, als Google 2008 die Sprache als erste noch vor Java, PHP oder Go für die App Engine auswählte, die die Platform as a Service (PaaS) unterstützte. Doch auch abseits davon ist Python gerade im naturwissenschaftlichen Bereich, bei Data Science oder der 3-D-Modellierung populär. Es sei an der Stelle nur auf in Python geschriebene Software wie NumPy, SciPy, matplotlib, pandas oder Blender verwiesen, die in ihren Domänen gesetzt sind oder mit kommerziellen Produkten konkurrieren. Ebenfalls bekannte, in Python geschriebene Software sind die verteilte Versionskontrolle Mercurial, das Ticketsystem Trac oder das Webframework Django.