Bereits jetzt ist das Digitalabo der Washington Post das günstigste unter denen der großen US-Tageszeitungen. Doch nun können Kunden von Amazon Prime noch mehr sparen. Jeff Bezos scheint die Amazon-Strategie auf den Zeitungsmarkt übertragen zu wollen.
US-amerikanische Abonnenten von Amazon Prime können nun sechs Monate lang kostenlos die Artikel im Digitalabo der Washington Post lesen. Danach bekommen sie für 4 US-Dollar pro Monat einen deutlich vergünstigten Zugriff auf die Zeitung, die Amazon-Gründer Jeff Bezos 2013 übernommen hatte. Interessanterweise gilt das Angebot aber nur für Prime-Kunden, die keine Abonnenten der Washington Post sind. Bislang kostet die Washington Post National Digital Edition als günstigste unter den großen US-Tageszeitungen 10 US-Dollar pro Monat. Im Gegensatz dazu kostet das Digitalabo des Wall Street Journals 29 US-Dollar pro Monat und das der New York Times 38 US-Dollar. Erst Wachstum dann Einnahmen
Der neue Kampfpreis für Prime-Kunden kommt aber nicht aus dem Nichts, erklärt Politico. Prime-Abonnenten, die einen Kindle Fire ihr Eigen nennen, zahlten nach einem noch günstigeren Testzeitraum bereits seit November 4 US-Dollar im Monat. Diese Kundengruppe dürfte aber deutlich kleiner gewesen sein, als die, die jetzt erreicht werden soll. Das US-Politikmagazin verweist dann noch auf eine Anekdote, deren Wahrheitsgehalt sie nicht überprüfen könne: Lange vor seinem Kauf der Post habe Bezos einigen über Auflagenverlust klagenden Zeitungsverlegern geraten, ihre Preise radikal zu verringern, um viele zahlende Kunden zu gewinnen. Dann sollten sie für höhere Preise mehr Inhalte anbieten. Nun habe es den Anschein, als würde Bezos diesen Amazon-Ansatz bei der Washington Post testen.