Zunächst kann das Wort "Erfindung" im Bezug auf Newton schnell missverstanden werden. So war der Wissenschaftler weniger Erfinder, sondern eher ein Entdecker, dessen Theorien und Erkenntnisse später Erfindungen möglich machten oder vorausgegangene Erfindungen erklärten. Wohl am herausragendsten gilt Newtons Beobachtung der Gravitation. So hatte vor ihm niemand öffentlich dargelegt, dass zwei Körper einander anziehen. Neben der Lehre von der Gravitation geht zudem die Ersterforschung von Lichtzusammensetzung auf ihn zurück. Daneben erforschte er die Aerodynamik und die Akustik und entwickelte die mathematische Infinitesimalrechnung. Auch die Bewegungsgesetze sind Isaac Newton zu verdanken. So stellte er fest, dass zu jeder Kraft eine gleichgroße Gegenkraft besteht, hielt das Trägheitsgesetz fest und erkannte die Proportionalität von Bewegungsänderung und Bewegungskraft. Mechanik, Technik und Mathematik profitierten von den geistigen Erfindungen des Wissenschaftlers. Ohne Isaac Newton wäre die Physik, wie man sie heute versteht, eine Unmöglichkeit. Newton ist somit als Vorbereiter - und wenn man so will - geistiger Urheber einer Vielzahl von technischen Errungenschaften heutiger Zeit zu verstehen. Um seine Forschungen im Bereich der Optik besser verfolgen zu können, entwickelte Newton schließlich sogar entsprechende Gerätschaften. Die Aussage, dass er im Zuge dessen als Vater des Spiegelteleskops zu bezeichnen ist, ist jedoch ein Irrglaube. Isaac Newton und das Spiegelteleskop
Im Zuge seiner Optikforschungen beobachtete Isaac Newton die Brechung von Licht durch ein Prisma. Eine geregelte und gebündelte Menge Licht ließ er ein Prisma passieren, um das entstehende Brechungsbild auf der anderen Seite mit einem Schirm aufzufangen. Seine Beobachtungen ließen ihn schließlich erkennen, dass Lichtstrahlen aus verschiedenfarbigen Komponenten bestehen, die jeweils andere Brechungswinkel aufweisen. Diese Beobachtung wiederum gilt als Grundlage der Spektralfarben- und Emissionstheorie des Lichts. Bald stellte Newton während seiner Forschung fest, dass die Farbkomponenten der Lichtbrechung nur dann zu einer scharfen Abbildung führen, wenn er den dahinterliegenden Schirm immer wieder um ein Stück bewegt. Da die damals herkömmlichen Teleskope scharfe Abbildungen der Farbflecke nur schwer zuließen, entwickelte Newton schließlich ein Teleskop, das seinen Ansprüchen besser angemessen war. Statt durch eine Linse zu fallen, sollte das Licht über einen Spiegel auf einen zweiten Spiegel projiziert werden, von dem es wiederum umgelenkt werden könnte. Über ein Okular konnte Newton die Abbildung auf dem umlenkenden Spiegel betrachten. Dass es ein Teleskop wie das von Newton erbaute bereits vor seinen Forschungen gab, wissen nur die wenigsten, weil Newton der Erste war, der dahinterstehende Technik und mechanische Zusammenhänge der Gerätschaft wirklich nachvollziehen konnte und sinnvoll nutzte. Dass das Spiegelteleskop sich schließlich in der Astronomie etablierte, ist so Newtons analytischem Genie zu verdanken.