Die meisten Deutschen glauben, dass es intelligentes Leben im All gibt. Zumindest haben sie diese Frage nun in einer Umfrage bejaht. Unter Männern war die Zustimmung größer als bei den Frauen. Doch warum haben uns noch keine Außerirdischen kontaktiert?
Außerirdische gibt es wirklich – das zumindest glaubt eine Mehrheit der Deutschen. Zu diesem Ergebnis ist nun das Meinungsforschungsinstitut YouGov in einer repräsentativen Umfrage gekommen. Demnach meinten 56 Prozent der Befragten, dass es intelligente außerirdische Lebewesen gibt, die zur Kommunikation fähig sind. Besonders Männer (61 Prozent) glauben an das Leben aus dem All – lediglich etwas über die Hälfte der Frauen (51 Prozent) sieht das genauso. Sind wir alleine?
Mit der Nachfrage, warum denn bisher noch keine Außerirdischen gefunden wurden, beziehen sich die Meinungsforscher auf das sogenannte Fermi-Paradoxon: Wenn die Erde keine Ausnahme ist und es da draußen noch andere intelligente Spezies gibt, warum finden wir keine Hinweise auf sie? Gut ein Fünftel (21 Prozent) der Befragten, die an außerirdisches Leben glauben, geht davon aus, dass die Außerirdischen zwar von uns wissen – aber entschieden haben, uns nicht zu kontaktieren. Die Mehrheit (59 Prozent) sieht den Grund dafür aber in der zu weiten Entfernung zur Erde. 51 Prozent meinen, unsere Kommunikationstechnik sei nicht ausgereift genug dafür. Auf diese Frage konnte jeder Befragte mehrere Antworten geben.
Insgesamt finden 45 Prozent aller Befragten, dass weitere Versuche unternommen werden sollten, Außerirdische zu kontaktieren. Auch hier sind die Männer wieder vorn: Über die Hälfte (54 Prozent) von ihnen ist dafür, bei den Frauen sind es nur 36 Prozent. YouGov hatte vom 18. bis 22. September insgesamt 1171 Menschen befragt. Gleichzeitig lief die Umfrage auch in den USA und Großbritannien – mit ähnlichen Ergebnissen. Auffällig ist jedoch, dass in den USA mit 30 Prozent fast doppelt so viele Menschen glauben, die Regierung habe bereits Kontakt mit Außerirdischen, halte dies jedoch unter Verschluss. In Deutschland und Großbritannien teilen demnach 17 Prozent diese Einschätzung. Diskussion über Kontaktversuche
Weltraumbehörden wie die US-amerikanische NASA oder die ESA aus Europa suchen bereits seit langem nach Hinweisen auf außerirdisches Leben. Dabei geht es aber vor allem um Mikroorganismen, etwa auf dem Mars. Das SETI-Institut dagegen forscht schon seit 1984 nach intelligentem Leben im All. Angesichts der wachsenden Zahl entdeckter Exoplaneten, unter denen auch immer mehr erdähnliche sind, wird dort aber diskutiert, ob die die Menschheit oder einzelne Organisationen damit beginnen sollten, systematisch Nachrichten ins All zu senden. Kritiker warnen vor den potenziell enormen Risiken einer Kontaktaufnahme mit viel weiter entwickelten Lebensformen.