Der Landtagsabgeordnete Florian Wahl ist "besorgt und entrüstet" über die bevorstehende Schließung der IBM Deutschland Enterprise Application Solutions GmbH (EAS).
Bis zur zweiten Hälfte des Jahres 2016 will IBM die Tochterfirma IBM Deutschland Enterprise Application Solutions GmbH – kurz IBM EAS – komplett schließen. Dadurch verlieren mehr als 100 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Jobs, rund 75 davon in Böblingen beziehungsweise Ehningen. Die IBM EAS hat aber noch andere Standorte in Deutschland, unter anderem in Hannover.
Der baden-württembergische Landtagsabgeordnete Florian Wahl zeigte sich nach einem Treffen mit Betriebsräten von IBM EAS nun "entsetzt" über "die Art und Weise, wie die Schließung angekündigt wurde und dass es keine Alternativangebote für die Beschäftigten gibt". Auch die Gewerkschaft Verdi hatte die Schließung deutlich kritisiert. Nach Auskunft von Betriebsräten ist mehr als die Hälfte der Beschäftigten der IBM EAS älter als 50 Jahre, außerdem sollen je rund 40 Prozent weiblich und 5 Prozent schwerbehindert sein. Laut IBM sind "Diversity & Inclusion" Erfolgsfaktoren.
IBM EAS erbringt interne Dienstleistungen für IBM, vorwiegend wohl Software-Programmierung. Da wirkt die Schließung befremdlich, weil IBM in Deutschland gleichzeitig Programmierer sucht, außer mit Stellenangeboten unter anderem auch mit dem Wettbewerb Master the Mainframe.
Andererseits hat IBM 2013 angekündigt, rund 8000 Mitarbeiter zu entlassen. Und mit einem internen Ausschreibungsprogramm namens Liquid versucht IBM, Kapazitäten besser auszulasten und Kosten zu senken. Es gibt aber auch Kritik, laut der "Cloudworking" via Liquid zu einer Verlagerung von Programmierarbeit an Standorte mit geringerem Lohnniveau führt und darauf abzielt, die erforderliche Qualifikation zur Umsetzung von Teilaufgaben zu senken.