Die erste Herstellung von Alkohol reicht bis weit vor den Beginn der modernen Zeitrechnung zurück. Die alten Ägypter, Griechen und Römer benutzten Alkohol bei kultischen Handlungen und als Genussmittel. Mit den Römern gelangt der Alkohol ins nördlichere Europa. Seit dem 11. Jahrhundert entsteht hier Alkohol auch durch Destillation.
Wird von Alkohol gesprochen, ist damit in der Regel Ethanol (Ethylalkohol) gemeint. Andere Bezeichnungen lauten Äthanol, Weingeist oder Trinkalkohol. In der Wissenschaft sind eine Reihe von weiteren Alkoholen (Methylalkohol, Isopropylalkohol) bekannt; diese sind jedoch nicht in jedem Fall genießbar. So bildet Ethylalkohol den bekanntesten Vertreter der Alkohole. Alkohol entsteht durch alkoholische Gärung
Das für den menschlichen Verzehr geeignete Ethanol gewinnt man auf dem Wege der alkoholischen Gärung. Die Grundstoffe dabei sind Getreide und Früchte. Mithilfe von Enzymen wird bei der Gärung Zucker abgebaut, wodurch Ethanol und Kohlendioxid entstehen. Durch unterschiedlich lange Gärungsprozesse kann man einen Alkoholgehalt von bis zu 18 Volumenprozent erhalten. Eine Erhöhung des Alkoholgehalts ist durch Destillieren zu erreichen. Unerwünschte Stoffe wie zum Beispiel Fuselöle oder Methanol werden abgetrennt. Alkohol ist ein natürliches Produkt, welches auch vom menschlichen Körper selbst hergestellt wird. Das Ergebnis der natürlichen Eigenproduktion zeigt sich am Alkoholgehalt im Blut. Im Blutspiegel beträgt er etwa 0,03 Promille. Bei einem 80 Kilogramm schweren Menschen findet sich etwa 1,68 Gramm reiner Alkohol. Was der Alkohol für eine genaue Aufgabe im Körper hat, ist gegenwärtig noch nicht mit absoluter Sicherheit bekannt.
Herstellung von Ethanol für unterschiedliche Einsatzzwecke
Entsteht Alkohol, ist der eine farblose, unter Umständen brennbare und immer eine brennend schmeckende Flüssigkeit. Alkohol hat desinfizierende Wirkungen. Er kommt bei der Erhöhung der Haltbarkeit von Lebensmitteln zum Einsatz. Außerdem wirkt sein Genuss berauschend.
Ethanol gehört in Deutschland zu den Lebensmitteln. Die industrielle Herstellung ist ein Riesengeschäft. Auch der Staat verdient durch die Branntweinsteuer kräftig mit. Bei der Herstellung von Alkohol werden in Abhängigkeit von Verwendungszweck und Geschmack spezielle Fruchtessenzen, Geschmacksstoffe oder Fuselöle beigegeben. Wird Ethanol für gewerbliche oder wissenschaftliche Zwecke eingesetzt, wird es durch Zusatzstoffe wie Aceton, Methanol, Petroläther oder Salizylsäure ungenießbar gemacht.
Seit einigen Jahren wird Ethanol als Biokraftstoff fossilen Kraftstoffen beigemischt. In tropischen Regionen ist Zuckerrohr der vorrangige Grundstoff für die Alkoholherstellung. In Mitteleuropa entsteht der Bioalkohol aus einheimischen Getreidearten, Kartoffeln und Zuckerrüben.