Vielleicht haben Sie wie viele Menschen Angst vor Haien und fragen sich, ob Sie außerhalb der Meere vor Ihnen in Sicherheit sind. Doch es gibt auch Süßwasserhaie. Aber - sind diese Haie gefährlich, oder sollte man sich nicht zu viele Sorgen machen?
Einige Süßwasserhaiarten
Die meisten Haie leben in den großen Meeren der Erde - wenn sie sich ins Süßwasser verirren, können sie, anders als Wale, nicht lange darin überleben. Einige wenige Haiarten sind aber an das Überleben in Flüssen angepasst und werden manchmal auch Süßwasserhaie genannt.
Eine Gattung der Haie ist die der Flusshaie. Fünf Arten dieser Gattung sind bisher bekannt, aber nur selten gesichtet worden. Die bekannteste Art ist der Gangeshai. Er kann fast zwei Meter groß werden, ist aber dem Menschen bisher nicht gefährlich geworden. Flusshaie sind in den größeren Flüssen Südasiens und in den Australisch-Ozeanischen Gebieten zu finden. Sie ernähren sich von größeren Fischen. Aquaristen unter Ihnen werden vielleicht schon einmal was von den „Mini-Haien“ gehört haben, die sich in Süßwasseraquarien sehr wohl fühlen. Diese Haie sind in Wirklichkeit jedoch gar keine. Es handelt sich hier um den sogenannten Westamerikanischen Kreuzwels, der dank seiner Rückenflosse eine gewisse Ähnlichkeit mit den gefürchteten Räubern hat. Dennoch verraten seine Barteln, dass er mit einem Hai nicht viel gemein hat. Es gibt jedoch einen Hai, der am häufigsten im Zusammenhang mit Süßwasser erwähnt wird und der ziemlich häufig auf sich aufmerksam macht - der Bullenhai.
Bullenhaie - Wissenswertes über diese Haiart
Dieser "Süßwasserhai" wird häufig auch Stierhai genannt und gehört zu den wenigen Haiarten, denen man als Wassersportler lieber nicht begegnen sollte.
Äußerlich ist er an seinem rundlichen Kopf erkennbar, wird aber oft mit anderen Haiarten verwechselt. Er kann weit über drei Meter lang werden, stellt also eine beachtliche Erscheinung dar. Seinen Namen bekam er dadurch, dass er eine recht kurze Schnauze hat, was ihm ein gedrungenes Erscheinungsbild verleiht. Bullenhaie sind, anders als Flusshaie, nicht auf Süßwasser festgelegt. Auch sie leben eigentlich in Salzwassergebieten, halten sich aber an Mündungsgebieten zu Flüssen auf. Einige Arten, z.B. der Nicaraguahai, schwimmt mehrere Hundert Kilometer in die Flüsse hinein, um auf Beutefang zu gehen. Bullenhaie sind in allen großen Flüssen der Tropen und Subtropen zu finden, vor allem am Amazonas, am indischen Ganges und auch am Nil. Seine Flexibilität, was Jagdgründe angeht, eröffnet ihm ein breites Nahrungsspektrum. So kann er sowohl Süß- als auch Salzwasserfische essen. Dabei ernährt er sich auch gern einmal von kleineren bis mittelgroßen Haien. Dass er in Brackwasser, also eher trüberen Gegenden jagt, und dass er kein wählerischer Jäger ist, macht ihn zu einem nicht ganz ungefährlichen Zeitgenossen. Viele Forscher gehen davon aus, dass die meisten Angriffe, die dem Weißen Hai zugeschrieben werden, eigentlich auf das Konto des Bullenhais gehen.
Der Bullenhai ist also eine der ernst zu nehmenden Gefahren, der sich besonders Schwimmer in trüben großen Flüssen aussetzen. So sollten Sie im Zweifelsfall immer bei Einheimischen Erkundungen einholen, ob Stierhaie in diesen Gewässern vorkommen. Nebenbei sollten Sie die trüben Gewässer der Subtropen eher nicht als Badeorte aufsuchen, da auch andere Bewohner, z.B. Krokodile, nicht zu unterschätzen sind.