Im ersten Halbjahr haben die Deutschen 13 Prozent mehr für einzeln gekaufte E-Books ausgegeben, als im Vorjahreszeitraum. Hinzu kommen noch jede Menge digitale Flatrates, haben die Marktforscher der GfK ermittelt – nicht nur für E-Books.
Auch wenn die Zahl der E-Book-Leser nur noch langsam steigt, wächst der Umsatz mit digitalen Büchern weiterhin rasch an. Im ersten Halbjahr 2015 haben insgesamt 2,9 Millionen Deutsche für einzelne E-Books bezahlt, zusammengenommen 95 Millionen Euro. Das hat die GfK ermittelt und spricht von einem Umsatzwachstum von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auffällig ist der große Unterschied zwischen der Anzahl der E-Book-Leser, wie ihn der Bitkom ermittelt hat und der Zahl der E-Book-Käufer. Der Digitalverband hatte vor wenigen Tagen erklärt, dass jeder vierte Bundesbürger E-Books liest. Digitale Flatrates immer beliebter
Zu den 95 Millionen Euro für Einzelkäufe kommen der GfK zufolge 30 Millionen Euro, die für digitale Buch-Abonements ausgegeben wurden, also etwa bei Online-Anbietern oder für die Online-Ausleihe in Bibliotheken. Wer solch ein Abo abschließe, kauft mehrheitlich keine einzelnen Bücher mehr, weder gedruckt noch digital, ergänzen die Marktforscher. Digital-Abonnenten sind der Studie zufolge eher männlich (56 Prozent) und mehrheitlich zwischen 20 und 49 Jahre alt, außerdem überdurchschnittlich gebildet, gut situiert und aus Städten. Das sei ein Kontrast zur traditionell eher weiblichen und älteren Kundschaft des klassischen Buchmarkts.
Auch insgesamt wachse der Markt für digitale Flatrates, schreibt die GfK noch. Wenn man das Entertainment-Geschäft aus Musik, Videos und Büchern zusammennehme, habe der Halbjahresumsatz mit solchen Abo-Modellen erstmals über 200 Millionen Euro gelegen. Knapp die Hälfte davon entfalle auf Video-Anbieter wie Amazon, Netflix und Maxdome. Die sind hierzulande teilweise noch gar nicht lange verfügbar, Netflix etwa eröffnete erst im Herbst 2014 seine digitalen Tore.