Hydroxide sind spezielle Verbindungen in der Chemie, bei denen (meist) Metalle und ein "mysteriöses" Hydroxidion die Hauptrolle spielen. Diese Begriffe sollen der Reihe nach erklärt werden.
Hydroxide - so steht es in vielen Lexika und Chemiebüchern
Hydroxide sind chemische Verbindungen, die ein Hydroxidion enthalten. Als nur mäßig mit Chemie Vertrauter ist man jetzt eigentlich genauso schlau wie vorher: Der Fachbegriff "Hydroxide" wurde durch den (genauso unverständlichen) Fachbegriff "Hydroxidion" ersetzt. Allerdings kommen Sie um dieses spezielle und sehr wichtige Ion nicht herum. Das Hydroxidion - eine einfache Erklärung
Ionen sind zunächst einmal geladene Moleküle oder Atome. Sie entstehen, wenn man einem Atom oder Molekülen ein zusätzliches Elektron "verpasst" oder "entreißt". Einige Verbindungen, wie zum Beispiel das bekannte Kochsalz NaCl, entstehen, indem zwei Ionen, nämlich das positiv geladene Na-Ion und das negativ geladene Cl -Ion, durch elektrische Anziehungskräfte eine Verbindung eingehen. Löst man solche Stoffe mit Ionenbindungen zum Beispiel in Wasser, dann entstehen in der Lösung die Ionen und sorgen für die elektrische Leitfähigkeit. Selbst Wasser erhält (in sehr geringem Umfang) Ionen, nämlich als H+-Ion und OH--Ion, auch Hydroxidion genannt, da es aus Wasserstoff (Hydrogen) und Sauerstoff (Oxygen) besteht. Enthält eine Lösung überschüssige Wasserstoffionen, so reagiert sie sauer, enthält sie überschüssige Hydroxidionen, reagiert sie basisch.
Was also sind Hydroxide?
Hydroxide sind also chemische Verbindungen, die solch ein Hydroxidion, also eine OH-Gruppe, enthalten. Allerdings erfüllen diese Gruppen eine spezielle Funktion: Löst man Hydroxide beispielsweise in Wasser auf, dann spaltet die Verbindung das OH-Ion ab, es dissoziiert. Die einfachsten Hydroxide bestehen aus einem Alkalimetall wie Natrium, Kalium oder Caesium und einer OH-Gruppe. Die Verbindungen sind pulvrig bzw. salzartig. Aber auch kompliziertere Metallkomplexe, die OH-Gruppen als Liganden haben, werden (im weiteren Sinne) als Hydroxide bezeichnet. Das bekannteste Hydroxid ist Natriumhydroxid NaOH, das man als weißes Pulver kaufen kann und das für die Seifenherstellung benutzt wird. Löst man NaOH in Wasser (Vorsicht: wird heiß und spritzt; Schutzbrille), so spaltet das OH-Ion ab und es bildet sich die bekannte Natronlauge, die Lackmus-Papier (und viele andere Farbstoffe) umfärbt. Allgemein sind die wässrigen Lösungen von Hydroxiden seifig-ölig, auch schlüpfrig, und brennen in den Augen(!).