Was sind eigentlich in der Chemie Basen und handelt es sich dabei immer um Metallhydroxide? Gehen Sie dem Problem auf den Grund.
Was Hydroxide sind
Metallhydroxide sind Verbindungen aus einem Metall und einer OH-Gruppe. Besonders die Alkali- und Erdalkalimetalle (Gruppe 1 und 2) reagieren mit Wasser heftig (teilweise Feuererscheinung; bekannter Chemieversuch aus der Schule), wobei die Hydroxide entstehen. Bekannte Beispiele sind NaOH oder KOH (Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid). Dabei handelt es sich im Allgemeinen um (salzartige) Kristalle, die sich - im Fall der Alkalimetalle - leicht in Wasser lösen lassen. Dabei tritt eine sog. alkalische Reaktion auf, Lackmuspapier färbt sich blau (daher auch der Name "Alkalimetalle"). Tatsächlich spaltet das Hydroxid beim Auflösen in Wasser eine OH-Gruppe ab, die für die alkalische Reaktion sorgt.
Fazit: Alle Metallhydroxide verhalten sich in Wasser basisch, sofern sie sich lösen lassen. Metallhydroxide und Basen - ein Unterschied?
Viel interessanter jedoch ist die Umkehrung der Fragestellung, nämlich ob alle Basen Metallhydroxide sind (oder ob es darüber hinaus weitere Basen gibt).
In der anorganischen Chemie gibt es weitere basisch reagierende Verbindungen, beispielsweise die Amide, eine Verbindungsgruppe, die aus Ammoniak entsteht. So ist beispielsweise Natriumamid (NaNH2) eine starke Base. Auch in der organischen Chemie gibt es zahlreiche Verbindungen, die alkalisch reagieren. Hier seien als Beispiele die Alkoholate genannt. Dabei handelt es sich ebenfalls um Salze, die aus Metallionen sowie Alkoholationen bestehen. Sie entstehen durch Reaktion von Metallen (meist Alkalimetalle wie z. B. Natrium) mit Alkoholen. Auch hier handelt es sich um Basen, die keine Hydroxide sind.
Fazit: Nicht jede Base ist ein Metallhydroxid; es gibt einfach Unmengen weiterer Basen.