In der Chemie gibt es einige wichtige Grundregeln, die das Verhalten von Stoffen vorhersagen und erklären können. Dazu gehört auch die Edelgasregel, die besagt, dass die Hauptgruppenelemente nach der Edelgaskonfiguration streben.
Handwerkszeug der Chemie - das Periodensystem
Atome bestehen aus einem positiven Atomkern, der aus Protonen und Neutronen besteht, aus negativen Elektronen, die auf definierten Bahnen den Kern umkreisen. Die Elektronen sind auf Schalen angeordnet. Geht man im Periodensystem der Elemente von oben nach unten, kommt mit jeder Zeile (Periode genannt) eine neue Schale hinzu. Im Periodensystem von links nach rechts gehend kommt immer ein Elektron in der äußersten Schale hinzu. Die äußerste Schale wird immer zuerst voll besetzt, bevor Elektronen auf eine darüber liegende Schale angeordnet werden. Auf der äußersten Schale können sich maximal acht Elektronen befinden - daher die acht Hauptgruppen im Periodensystem. Die achte Hauptgruppe sind die Edelgase, die alle (mit Ausnahme von Helium, das nur zwei Elektronen besitzt) acht Elektronen auf der äußersten Schale tragen.
Was die Edelgasregel besagt
Diese sogenannte Edelgaskonfiguration mit acht Elektronen auf der äußersten Elektronenschale ist sehr stabil. Die Edelgasregel besagt, dass alle Elemente diese Edelgaskonfiguration anstreben. Dies geschieht entweder durch das Aufnehmen oder Abgeben von Elektronen, also durch die Bildung von Ionen, oder dadurch, dass Atome Bindungen eingehen und sich die bindenden Elektronen teilen, um so die Edelgaskonfiguration zu erreichen.
Die Edelgasregel gilt nicht streng. Nebengruppenelemente streben in der Regel 18 Elektronen auf ihrer äußersten Schale an, die ihnen zusätzliche Orbitale zur Verfügung stehen. Des Weiteren gibt es auch Elektronenmangelverbindungen (ein prominentes Beispiel in der Chemie ist das Diboran), in denen weniger Elektronen vorhanden sind, als es die Edelgasregel fordert. Das Streben nach der Edelgaskonfiguration bestimmt die Chemie der Elemente.