Pflanzen, Tiere und die Umwelt stehen in enger Verbindung zu- und miteinander. Das Verhältnis von einem Ökosystem und der Biologie zeigt sich besonders eindrucksvoll in einem Wald.
Bei einem Spaziergang durch den Wald können Sie dieses Ökosystem als Ort der Ruhe wahrnehmen oder Sie gehen einmal mit offenen Augen durch diese ereignisreiche Welt voller Pflanzen, Tiere und der Biologie. Generelles über das Ökosystem Wald
Der Wald zählt zu den größten Lebensräumen für Tiere und Pflanzen. Das komplexe Zusammenspiel zwischen Temperatur, Licht, Nährstoffen und Bodeneigenschaften macht dieses einzigartige Ökosystem aus. Der Wald ist in der Lage, sich selbst zu regenerieren. Greift der Mensch nicht in die Biologie und den Lebensraum Wald ein, entsteht ein Gleichgewicht. Allerdings ist es kein starres System, sondern es entwickelt sich dynamisch. In einem Wald herrscht ein ständiger Wechsel. Wo heute eine Tier- oder Pflanzenart ihren Lebensraum hat, kann beispielsweise nach einem Sturmschaden eine völlig andere Art den Platz einnehmen. Ein Wald kann sich nur durch die Hilfe von Pilzen und Mikroorganismen entwickeln. Sie sorgen dafür, dass aus totem, organischem Material eine nährstoffreiche Nahrung für die Pflanzen entsteht. Zwischen Pilzen und Bäumen besteht sogar eine echte Verbindung, von der beide profitieren: Die Pilze helfen den Bäumen bei der Aufnahme von Wasser und Mineralien und als Gegenleistung versorgt der Baum sie mit organischem Material.
Kleine Pflanzen sorgen für ein stimmiges Gleichgewicht
Moos mag auf der heimischen Terrassenplatte ein unwillkommenes Unkraut sein, im Wald haben Moose eine wichtige Funktion. Sie speichern Feuchtigkeit und geben das kostbare Nass bei einer längeren Trockenperiode langsam ab.
Gerade in Laub- oder Mischwäldern gibt es genügend Lichteinfall, damit sich Sträucher, Farne, Kräuter und Moose voll entwickeln können. Diese niedrigwüchsigen Pflanzen dienen vielen Tieren als Unterschlupf oder Nahrungsquelle. Wenn Sie sich das nächste Mal in einem Wald aufhalten, fällt Ihnen vielleicht das Nest einer Amsel oder Singdrossel in einem der vielen Sträucher auf, denn diese Vögel brüten nicht in der Baumkrone, sondern in Sträuchern. Rotkehlchen bevorzugen es sogar, ihr Nest auf dem Boden aufzuschlagen, denn die Tiere suchen sich kleine Erdlöcher oder verlassene Mäusenester. Vielleicht haben Sie schon einmal von dem Schädlingsbefall gehört, der gerne in Nadelwäldern herrscht? Die meisten Vögel brüten gerne in Laubwäldern, denn hier finden sie Nahrung und bekommen genug Licht. In einigen Fichtenmonokulturen fehlt es schlichtweg an genug Vögeln, die die Schädlinge kurzerhand verspeisen könnten.
Die Biologie kennt viele Waldbewohner
Jeder Wald beherbergt eine Vielzahl an Tieren. Spontan fallen Ihnen sicher zuerst Rehe, Wildschweine oder Eichhörnchen ein. Doch große Teile der Waldbewohner machen Vögel und Kleinstlebewesen aus. Mehrere Tausend verschiedene Arten von Insekten sind in den Wäldern heimisch. Dabei sind auch Insekten durchaus wählerisch, was ihr Zuhause angeht. An einer Eibe dürften Sie kaum mehr als zehn verschiedene Insekten finden. Wenn Sie sich hingegen eine Eiche näher anschauen, könnten Ihnen etwa 700 verschiedene Insektenarten begegnen. Alle Tiere haben eine Aufgabe zu erfüllen, dadurch funktioniert der Lebensraum Wald. Insekten produzieren etwa Dünger oder verbreiten Samen, Vögel fressen Schädlinge, Mikroorganismen verwandeln natürliche Abfallprodukte in nützliche Mineralien. Das Ökosystem Wald und dessen Biologie unterscheidet zwischen drei Arten von Pflanzen und Lebewesen: Ein Teil dient der Produktion, etwa die Grünpflanzen. Sie stellen ihr Blattwerk zur Verfügung, sei es als Nahrungsquelle oder zum Schutz. Konsumenten profitieren von den Produzenten, denn sie fressen die Pflanzen oder sie fressen die Insekten, die in dem Blattwerk eines Baumes leben. Letztendlich braucht ein Wald zudem noch die Destruenten. Dabei handelt es sich um die Kleinstlebewesen, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Sie zersetzen organische Stoffe in ihre Bestandteile und stellen sie als Dünger wieder zur Verfügung.
Wenn es in einem Wald natürlich zugeht, gibt es mehr Pflanzen als Pflanzenfresser. Zudem sollte es mehr Pflanzenfresser als Raubtiere geben. Das wird als Nahrungspyramide bezeichnet. Zu dem biologischen Gleichgewicht gehören natürlich auch die Dünger-Produzenten, also die Kleinstlebewesen und Mikroorganismen, denn sie sorgen letztendlich dafür, dass das Ökosystem Wald gut funktioniert.