Die Entfernung von CO2 aus den Abgasen von Kraftwerken ist technisch bereits möglich, aber teuer – und schafft zusätzlich ein Entsorgungsproblem. Mit einem neuen Konzept könnte aus dem Treibhausgas eine wertvolle Ressource werden.
Bisherige Techniken zur CO2-Abscheidung sind energieaufwendig und hinterlassen viel Gas, das irgendwie entsorgt werden muss. US-Wissenschaftler wollen jetzt mit einem neuartigen Material beide Probleme auf einmal lösen, berichtet Technology Review online in „Kohlendioxid fangen mit ultraporösem Material“. Die Forschung daran ist allerdings noch in einem frühen Stadium und von einem Einsatz im Kraftwerksmaßstab weit entfernt.
Grundlage für das neue Konzept sind so genannte Covalent Organic Frameworks oder COFs. Dabei handelt es sich um komplexe, extrem poröse Kristalle. In diesem Fall sind sie zusätzlich mit Katalysatoren versehen, die eingefangenes Kohlendioxid zu Kohlenmonoxid umwandeln; aus diesem Stoff lassen sich unterschiedliche Dinge wie Treibstoffe, Plastik und sogar Arzneimittel herstellen.
In den letzten Jahren gab es kaum noch Fortschritte bei Versuchen, Kohlendioxid aus den Abgasen von Kraftwerken zu entfernen. Die meisten aktuellen Ansätze basieren entweder auf einer Abscheidung nach dem Verbrennen, meist mit Lösungsmitteln auf Amin-Basis; außerdem gibt es das Prinzip, Kohle vor dem Verbrennen zu Gas zu machen, sowie die so genannte Oxyfuel-Verbrennung mit reinem Sauerstoff. Die Verfahren funktionieren, sind aber auch teuer und ineffizient – und eignen sich nicht für die Entfernung von bereits emittiertem Kohlendioxid aus der Atmosphäre.