Schon in fünf Jahren könnten in den USA pflanzliche Lebensmittel auf den Markt kommen, deren Genom mit Hilfe der präzisen Technik CRISPR-Cas9 verändert wurde. Die Unternehmen dahinter hoffen auf möglichst wenig Regulierung.
Der Chemie- und Biotechkonzern DuPont will in fünf bis zehn Jahren mit Hilfe des neuen Verfahrens CRISPR-Cas9 genetisch veränderte Pflanzen auf den Markt bringen. Dazu hat er eine Vereinbarung mit Caribou Sciences geschlossen, einem Spin-off aus dem Labor von Jennifer Doudna an der University of California in Berkeley, das wichtige Beiträge zu CRISPR-Cas9 geleistet und mehrere Patente darauf angemeldet hat. Das berichtet Technology Review online in „Genmanipulierte Nahrung in fünf Jahren?“.
Im Rahmen der Kooperation hat sich DuPont an Caribou beteiligt, das die kommerziellen Rechte an den Berkeley-Patenten hätte, wenn sie erteilt werden. Damit könnte Du Pont exklusiven Zugriff auf diese Patente bei Pflanzen wie Mais oder Sojabohnen bekommen. Nach Angaben von DuPont wächst in Treibhäusern bereits mit CRISPR editierter Mais und Weizen. Im kommenden Frühjahr sollen Freilandversuche beginnen.
Laut Neil Gutterson, Vice-President für Agrar-Biotechnologie bei der Du-Pont-Tochter Pioneer Hi-Bred, geht es dabei darum, Pflanzen Resistenz gegen Schädlinge oder zu wenig Regen zu verleihen, indem man ihnen nützliche Genvarianten aus anderen Varianten derselben Spezies einbaut, nicht von fremden Arten. Das US-Landwirtschaftsministerium hat bereits mehrere Unternehmen darüber informiert, dass sie von den strengen Regeln für klassische genmanipulierte Organismen ausgenommen werden, da ihre Pflanzen keine Gene von anderen Spezies enthalten. Offen ist allerdings, wie die Europäische Union oder China damit umgehen werden.