Als IntelliJ-IDEA-Entwickler kennt sich JetBrains mit Java und der VM der Sprache aus. Mit Kotlin will das Unternehmen zeigen, wie es sich die perfekte JVM-Sprache für den industriellen Einsatz vorstellt.
Von Anfang an nach der Devise "It's ready when it's done" entwickelt, rückt das erste Major Release von JetBrains Programmiersprache Kotlin nun langsam in greifbare Nähe. 14 Meilensteine hat das Unternehmen seit dem Beginn der Entwicklung 2010 hinter sich gelassen, um nun einen ersten 1.0-Beta-Kandidaten zu präsentieren. Mit der Veröffentlichung gilt Kotlins Binärformat als final, ihre Entwickler planen nicht mehr, größere Änderungen in der Sprache unterzubringen. Lediglich in der Standardbibliothek soll es nun noch einige Anpassungen geben.
Seit der Veröffentlichung des letzten Meilensteins hat sich in Kotlin noch einiges getan. So wurden etwa Operationen wie plus und minus für einstellige Operationen in unaryPlus und unaryMinus umbenannt, um Undeutlichkeiten zu vermeiden. Für delegierte Eigenschaften kommen nun getValue und setValue statt get und set zum Einsatz. Darüber hinaus ermöglicht die JVM-Sprache nun den Import einzelner Objekt-Member über deren Namen. Die Annotation @Deprecated wurde durch level mit einer Option versehen, um das Verhalten des Compilers beim Einsatz der entsprechend markierten Funktion zu bestimmen und mit ReplaceWith("...") lässt sich Nutzern gleich der richtige Ersatz zeigen. Zusammen mit IntelliJ IDEA 15
Als eine der Hauptneuerungen sehen die Entwickler die überarbeiteten Collections, die wie andere Kern-APIs seit dem bislang letzten Update aufgeräumt wurden. Im Zuge der Arbeiten wurde etwa size zur Eigenschaft und contains typsicher gemacht, damit sich die Bibliothek weiter nach Kotlin anfühlt, aber zu Java kompatibel bleibt.
Kotlin kommt im Bundle mit dem Release Candidate für IntelliJ IDEA 15, in IntelliJ IDEA 14 ist der Plugin Manager für das Update zu bemühen. Einen kompletten Überblick über alle Kotlin-Neuerungen bietet die Ankündigung des Beta Candidate. Die Sprache ist nun schon seit etwa fünf Jahren in der Entwicklung und soll sich gegenüber Java vor allem durch eine gute Performance, Sicherheit und eine ausdrucksstarke sowie gut lesbare Syntax auszeichnen. Nutzer können zudem von guter Tool-Unterstützung und Java-Interoperabilität profitieren. Den Markt der JVM-Sprachen teilt sich Kotlin unter anderem mit Scala, Ceylon und Fantom.