Europäische Zeitungen und Fernsehsender sind in weiten Teilen der Welt nur schwer zu bekommen oder zu empfangen, kritisiert EU-Kommissar Günther Oettinger. Insgesamt müssten auch deutsche Medien stärker im Ausland auftreten, fordert er deswegen.
EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) hat die großen deutschen Medien dazu aufgerufen, stärker im Ausland aufzutreten. "Europa stirbt in der Welt medial aus", sagte Oettinger am Freitag bei den Medientagen München. In Amerika, Asien und arabischen Ländern seien deutsche Zeitungen kaum zu bekommen; außer der britischen BBC sei kein europäischer Sender zu empfangen. "Im Hotelzimmer: 30 arabische Sender, 40 amerikanische Sender, Sender aus allen Ländern der Welt. Europa blendet sich aus." Vielfalt transportieren
Bilder aus Europa sollten nicht nur dann um die Welt gehen, wenn VW einen Abgas-Skandal verursache oder wenn Hunderttausende Flüchtlinge die Grenzen nach Europa überqueren, mahnte Oettinger: "Man kann nicht nur mit Goethe auftreten in der Welt. (...) Nicht nur S-Klasse exportieren. Man sollte auch kulturelle Vielfalt, Landschaft und Gesellschaft über elektronische Medien, über Fernsehen, transportieren."