Pakistan ist nach zwei verheerenden Bombenanschlägen offline. Die Regierung sucht die Hintermänner mit hunderttausenden Einsatzkräften in der ostpakistanischen Provinz Punjab.
Nach zwei blutigen Anschlägen mit insgesamt 35 Toten während des schiitischen Trauermonats Muharram hat Pakistan die Sicherheitsvorkehrungen in dem Land verschärft. In allen größeren Städten seien Mobilfunk- und Internetdienste abgeschaltet worden, sagte am Samstag ein Beamter des Innenministeriums, der unerkannt bleiben wollte. Zudem seien Sicherheitsbeamte in Zivilkleidung im Einsatz. Die ostpakistanische Provinz Punjab (auf der Karte hellgrün dargestellt) setzte nach Angaben einer Polizeisprecherin Metalldetektoren, Kameradrohnen sowie 200.000 zusätzliche Polizisten ein.
Die Maßnahmen erfolgten, nachdem sich am Freitag im Südosten Pakistans ein Attentäter inmitten einer schiitischen Prozession in die Luft gesprengt hatte. Am Vortag war eine Moschee der religiösen Minderheit angegriffen worden. Die Anschläge ereigneten sich während des Trauermonats Muharram, in dem die Schiiten des Todes von Imam Hussein gedenken, dem Enkel des Propheten Mohammed. Hussein starb 680 in einer Schlacht bei Kerbela im heutigen Irak.