Datennetz des Deutschen Bundestags attackiert. Sicherheitsspezialisten stufen den Vorfall als „schwerwiegend“ ein. Bislang unbekannte Täter haben das interne Datennetz des Deutschen Bundestags attackiert. Entsprechende Informationen von „Spiegel Online“ bestätigte Bundestagssprecher Ernst Hebeker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er sagte, „dass es einen Angriff auf die IT-Systeme des Bundestages gibt“. Experten der Bundestagsverwaltung und des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) arbeiteten daran. Zu Details von Sicherheitsfragen könne er sich nicht äußern.
Bundestag: Angriff auf das interne Datennetz Laut Spiegel fiel IT-Spezialisten des Parlaments bereits vor mehreren Tagen auf, dass Unbekannte versuchten, in das interne Datennetz des Bundestags einzudringen. Inwiefern auch Speicher mit hochsensiblen Informationen betroffen sind, ist unklar. Am 15. Mai setzten die IT-Abteilungen mehrerer Bundestagsfraktionen demnach ihre Abgeordneten und Mitarbeiter über den Vorfall im Datennetz des Parlaments in Kenntnis. Einstufung: schwerwiegend Nach Informationen von Spiegel Online wird der Vorfall von Spezialisten als schwerwiegend bezeichnet. Sicherheitshalber seien Teile des Bundestags-Systems zeitweise heruntergefahren worden. Darunter fielen offenbar auch Laufwerke des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Aufklärung der BND/NSA-Spionageaffäre. Nach dpa-Informationen bekamen die Bundestagsabgeordneten am 15. Mai eine Mitteilung, wonach die Verbindung zum Bundestags-Netz um 14 Uhr aus Sicherheitsgründen getrennt werden müsse. In einer zweiten Mail hieß es dann aber, dass dies nun doch nicht nötig sei. Allerdings gebe es bei einigen internen Diensten Einschränkungen. Im Intranet des Parlaments hieß es: „Aus betrieblichen Gründen treten derzeit Einschränkungen bei der Bereitstellung von IT-Diensten und Anwendungen auf.“
Bundestag immer wieder Angriffsziel Bereits Anfang Januar legte ein schwerer Hackerangriff die Internetseiten von Bundeskanzleramt und Bundestag stundenlang lahmgelegt worden. Zu der Attacke bekannte sich damals umgehend eine prorussische Hacker-Gruppe aus der Ukraine namens CyberBerkut. Sie begründete ihr Vorgehen mit Deutschlands finanzieller Unterstützung für den ukrainischen Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk.