Man könnte denken, dass Schwefelsäure eine ganze normale Säure ist. Aber irgendetwas muss dran sein, dass sie auch als Blut der Chemie bezeichnet wird. Dazu ein chemisches Experiment mit blutrotem Ausgang.
Ist Schwefelsäure eine besondere Säure der Chemie?
Die meisten werden die Schwefelsäure (chemisch H2SO4) aus dem Schulunterricht kennen. Vor allem blieb wohl in Erinnerung, dass beim Öffnen einer Flasche mit dieser konzentrierten Säure Rauchwölkchen aufstiegen - eben rauchende Schwefelsäure. Was allerdings sollte Schwefelsäure mit Blut zu tun haben? Blut wird ja oft symbolisch als Lebenssaft verstanden. Ohne Blut läuft nichts im Körper. Dementsprechend müsste die Schwefelsäure auch eine Art Lebenssaft der Chemie sein, die alles vorantreibt. Tatsächlich wird diese Säure sehr häufig verwendet, man könnte sie als eine Art Standardsäure bezeichnen. Sie gehört zu den 20 wichtigsten Chemikalien der Chemie, sowohl in der industriellen Herstellung als auch in der Verwendung. Die Verwendung von Schwefelsäure ist sehr vielfältig. Sie wird beispielsweise bei der Herstellung von Düngemitteln oder Tensiden benötigt. Das "Blut der Chemie" ist die Säure in der Autobatterie. Außerdem gelingen viele organische Synthesen nur mit Schwefelsäure als sogenanntes Reaktionshilfsmittel. Und letztendlich werden auch viele Halbleiter mit dieser universellen Säure geätzt. Weitere Säuren wie die Nitriersäure, die für Sprengstoffe unabdinglich ist, haben Schwefelsäure zur Basis.
Schwefelsäure wird zu Blut
Das früher in der Färberei gebräuchliche Türkischrotöl, eine dunkelrote bis braune Flüssigkeit, kann in einem interessanten Versuch mit Schwefelsäure gewonnen werden.
Es handelt sich um sogenanntes sulfoniertes Rizinusöl. Durch seine etwas höhere Viskosität erinnert es viele Menschen an Blut. Es entsteht, indem hochkonzentrierte (genau, die rauchende) Schwefelsäure bei Zimmertemperatur auf Rizinusöl einwirkt.