Unter dem Begriff "Salpeter" versteht man prinzipiell eine ganze Stoffklasse, nämlich bestimmte Nitrate. Der Artikel erklärt die chemischen Zusammenhänge.
Salpeter - ein Begriff aus der Umgangssprache
Den (einen) Salpeter in der Chemie gibt es eigentlich nicht. Unter "Salpeter" versteht man nämlich eine ganze Stoffklasse von (häufig vorkommenden) Nitraten.
Hierunter fallen beispielsweise der bekannte Chilesalpeter (chemisch: Natriumnitrat NaNO3, wird wegen seines Stickstoffgehaltes als Düngemittel verwendet), aber auch Kalisalpeter (Kaliumnitrat KNO3). Für diese Stoffgruppe hat sich in der Umgangssprache der einfach zu handhabende Begriff "Salpeter" herausgebildet. Charakteristisch für alle Salpeter ist, dass es sich dabei um eine Verbindung, die aus einem Alkali- bzw. Erdalkalimetall und einer Nitratgruppe besteht. Salpeter ist von seinen chemischen Eigenschaften ein Salz, und zwar das Salz der Salpetersäure (chemisch: HNO3), das meist als weiße Kleinkristalle vorliegt.
Salpeter in der Umwelt
Salpeter in unterschiedlichen Formen findet man häufig in der Umwelt, beispielsweise bilden sie sich unter bestimmten Bedingungen bei der Zersetzung stickstoffhaltiger Verbindungen wie zum Beispiel Tierexkrementen. Vor allem in Wüstengebieten (Chile: Salpeterwüste, dort Abbau des Düngers) bildet sich Salpeter durch mikrobielle Verwesung.
Kaliumnitrat wird für bei der Herstellung von Schwarzpulver (früher treffend als Sprengsalpeter bezeichnet) als Sauerstoffgeber verwendet. Sog. Salpeterausblühungen, also weißliche Beläge, gibt es manchmal an Häuserwänden oder Backsteinen, wenn diese durchdringend durchfeuchtet sind. Man findet solche auf Calcium beruhende Salpeter heute eigentlich nur noch in (ehemals) landwirtschaftlich genutzten Gebäuden, denn diese auch als Kalksalpeter bezeichnete Salzkruste bildet sich aus dem Mörtel von jauchedurchtränkten Mauern.