Auf frischer Tat ertappt: Eine Überwachungskamera hat einen Unbekannten abgelichtet, während er Geldautomaten in Berlin und Esslingen manipulierte und leerräumte.
Ein Ganove hat in Deutschland Geldautomaten mittels eines USB-Sticks manipuliert und sich größere Geldbeträge auszahlen lassen. Aktuell sind vier Fälle bekannt. Bei den Übergriffen in Baden-Württemberg und Berlin hat eine Überwachungskamera Bilder des Täters gemacht. Der Tatverdächtige hat der Kriminalpolizei Berlin zufolge die Steuerungselektronik der Geldautomaten mit einem USB-Stick manipuliert. Anschließend spuckten die Automaten Geldscheine aus. Die Geräte nehmen dabei keinen Schaden. Auf Kundendaten soll dabei nicht zugegriffen worden sein. Jackpotting in der Praxis
Die Berliner Zeitung berichtet, dass sich der Täter bei den Übergriffen eine halbe Stunde am Geldautomaten aufgehalten hat. Dabei soll er telefoniert und einen Teil der Automatenabdeckung abgeschraubt haben.
So legte er die USB-Buchse frei und konnte seine modifizierte Firmware einspielen, um die Sperren des Gerätes auszuhebeln. Anschließend habe er verschiedene Tasten am Geldautomaten gedrückt und postwendend fielen Geldscheine aus dem Gerät.
Diese Methode wird Jackpotting genannt. Der Begriff geht auf den Anfang 2014 verstorbenen Hacker Barnaby Jack zurück. Der Hacker demonstrierte in seinem Vortrag "Jackpotting Automated Teller Machines" auf der Black-Hat-Konferenz 2010, wie er eine modifizierte Firmware in Geldautomaten einspielte. Anschließend begann das Gerät Banknoten auszuspucken, die sich kurz darauf vor der Geldmaschine anhäuften.