Die Entwickler von Kdbus wollen ihren IPC-Dienst für Linux nochmal tiefgreifend umbauen. Eine Aufnahme des viel diskutierten Kdbus in den Linux-Kernel ist daher für einigen Monate vom Tisch.
Der Interprozess-Kommunikationsdienst Kdbus wird in den nächsten Monaten nicht in den Linux-Kernel einfließen. Die Entwickler wollen den im Kernel arbeitenden IPC-Dienst erst nochmal grundlegend umbauen, wie sie gegenüber heise open erklärten.
Die Programmierer des im Systemd-Umfeld entstandenen Kdbus hatten diesen im April zur Aufnahme in Linux 4.1 eingereicht. Daraufhin kritisierten einige Kernel-Entwickler den Ansatz teilweise heftig und sprachen sich gegen eine Integration aus, zu der es dann nicht kam. Linux-Erfinder Linus Torvalds selbst hatte in den Diskussionen in Frage gestellt, ob das im Kernel-space arbeitende Kdbus wie versprochen bessere Performance liefere als ein IPC-Dienst im Userspace; er hat zudem einzelne Kritikpunkte als valide eingestuft. Einige Wochen später stellte er aber auch klar, Kdbus wohl über kurz oder lang in den Kernel zu integrieren.
Nach der Kritik hatten die Kdbus-Entwickler einige der kritisierten Eigenschaften ausgeräumt. Kurz nach dem diesjährigen Treffen der wichtigsten Kernelentwickler haben die Kdbus-Macher jetzt allerdings erklärt, noch einmal einige tiefgreifende Umbauten vorzunehmen. Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen, daher ist in den nächsten Monaten nicht mit einer zweiten Bitte um Aufnahme in den Kernel zu rechnen.