Zehntausende Freiwillige geben auf der Plattform Naturgucker.de Hinweise auf seltene Tier- und Pflanzenarten und helfen so Naturschützern und Wissenschaftlern. An diesem Wochenende treffen sich die Naturbeobachter in Kassel.
An die 30.000 Menschen bundesweit melden regelmäßig Naturbeobachtungen als Bürgerforscher im Internet. Die ehrenamtliche Plattform Naturgucker.de sei ein großer Gewinn, sagte der Geschäftsführer des Naturschutzbunds (Nabu) Hessen, Hartmut Mai. "Wenn wir beispielsweise Hinweise auf Fledermäuse in einer Region bekommen, können wir durch Experten nachschauen, ob das naturschutzrechtlich relevant ist", betonte der Landeschef der Naturschutzorganisation. Zudem könnten Beobachtungen zu Diskussionen anregen und für Wissenschaftler interessant sein. Mit Ministerbesuch
Einige Naturbeobachter treffen sich seit Samstag in Kassel zum bundesweit ersten Naturgucker-Kongress. "Wir wollen Menschen für die Natur begeistern", sagte Mai. Der Nabu ist Mitorganisator des zweitägigen Treffens, bei dem sich Wissenschaftler, EDV-Spezialisten, amtliche und ehrenamtliche Naturschützer austauschen sollen. Die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen sei ein wichtiger Beitrag für den Naturschutz in Hessen, sagte Hessens Umweltministerin Priska Hinz zur Eröffnung des Kongresses laut vorab verbreitetem Manuskript.
Maik Sommerhage ist Vogelschutz-Experte beim Nabu und privat begeisterter Naturbeobachter. "Ich bin gern draußen und möchte wissen, was hier herumfliegt, kriecht oder wächst. Es gibt mehr als lila Kühe", sagt er. Vor allem der Kranichzug im Frühjahr und im Herbst begeistere ihn immer wieder aufs Neue. "Das Phänomen finde ich jedes Mal wieder schön."