Der Mozilla-Browser hat mit "Tracking Protection" jetzt einen Quasi-Werbeblocker an Bord und steht auch unter Windows 64 bereit.
Wichtigste Neuerung von Firefox 42 ist die neue sogenannte Tracking Protection in privaten Browser-Tabs. Sie soll den Surfer davor schützen, dass Werbenetze sein Nutzungsverhalten verfolgen, um Informationen für Profile zu sammeln. Dazu blockiert die Firefox-Beta das Laden von Site-Elementen, die bekannt dafür sind, Surfer zu tracken. Dabei bedient sich Firefox der Blocklist der Datenschutz-Initiative Disconnect.
Den aktiven Tracking-Schutz signalisiert Firefox durch ein Schild-Symbol neben der URL-Anzeige. Durch einen Klick auf diesen Schild öffnet sich ein Kontextmenü, mit dem der Benutzer den Schutz ausschalten kann. Die Einstellung lässt sich ebenfalls über die Datenschutz-Optionen des Browsers vornehmen. Das kann nötig werden, wenn die Seite bei aktivem Tracking-Schutz nicht oder nicht vollständig lädt. Do not track nicht erfolgreich
Der Tracking-Schutz ist offenbar eine Reaktion Mozillas auf den ausbleibenden Erfolg der "Do not Track"-Bemühungen. Dabei geht es um einen Standard, mit dem Browser den Betreibern von Websites signalisieren können, dass ihre Nutzer nicht für Werbezwecke verfolgt werden wollen. Auch Firefox unterstützt Do not Track. Viele Unternehmen ignorieren den Standard aber.
Daher versucht es Mozilla jetzt auf die harte Tour, denn in der Praxis wirkt sich der Tracking-Schutz bei vielen Sites fast wie ein Werbeblocker aus, der etliche Werbebanner und andere werbende Elemente unterdrückt. Im Interview mit c't erklärt Firefox-Chef Mark Mayo den Tracking-Schutz. (Lesen Sie dazu: "Interview mit Mark Mayo: Firefox erfindet sich neu") Dass sich die Tracking Protection allerdings nur in privaten Tabs aktivieren lässt, ist offenbar ein Zugeständnis an die Werbeindustrie. In der Betaversion von Firefox war sie noch in allen Tabs aktivierbar. Tönende Tabs ausstellen
Firefox 42 blendet bei Websites, auf denen Musik oder andere Audioinhalte wiedergeben, ein kleines Lautsprecher-Icon ein. So lassen sich tönende Tabs schneller finden. Der Browser enthält zudem Verbesserungen bei der WebRTC-Unterstützung. Der Login-Manager kann nun Passwörter aus Chrome und dem Internet Explorer importieren.
Mozilla hat die Version 42 von Firefox auf seinem FTP-Server bereitgestellt. Erstmals steht auch eine 64-Bit-Version für Windows bereit. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die neue Version per Auto-Update angeboten wird.