Die Bibliothek für Webentwickler bringt in Version 1.2 mit Compound bindings eines der meist gewünschten Features: Eine Zeichenkette darf nun mehrere Expressions beinhalten. Außerdem gibt es neue Funktionen zum Zugriff auf Kindknoten.
Version 1.2 der Open-Source-Bibliothek Polymer für Webentwicklung bringt mit Compound Bindings eines der meistgefragten Features: Zeichenketten durften bisher nur eine Expression beinhalten. Diese Begrenzung wurde jetzt aufgehoben, was Konstrukte folgender Art ermöglicht:
Vorname: [[name.first]] Nachname: [[name.last]]
Bisher waren für solche Verbindungen separate Methoden zum Verknüpfen nötig.
Eine weitere wichtige Neuerung betrifft den Umgang mit Kindknoten beim Verwenden von lokalen DOM-Strukturen (Document Object Model). Durch Verschachtelungen werden Inhalte intern als abgelegt. Auch wenn das Tag mehrere Kinder repräsentiert, gibt der Aufruf Polymer.dom(this).children.length; stets den Wert 1 statt der tatsächlichen Zahl der Kindknoten zurück. Zum Ermitteln der effektiven Kinder gibt es vier neue Funktionen: getEffectiveChildNodes() und getEffectiveChildren() geben die Kindknoten beziehungsweise -elemente zurück. queryEffectiveChildren(selector) und queryAllEffectiveChildren(selector) geben das erste beziehungsweise alle Kinder zurück, auf die selector zutrifft. Bessere Knotenüberwachung
Die neue Funktion observeNodes dient der Überwachung von Änderungen am DOM. Eine darüber definierte Callback-Methode wird immer dann aufgerufen, wenn Knoten hinzukommen oder entfernt wurden. Die Methode unobserveNodes stoppt die Überwachung. Anders als die vorhandenen MutationObservers reagieren die neuen Methoden wie die oben genannten Funktionen für Kindknoten auch auf lokale DOM-Änderungen.
Daneben erhält Version 1.2 die üblichen Fehlerkorrekturen und Optimierungen. Die Details sind in den Release Notes zu finden. Auf GitHub steht Polymer selbst sowie die Dokumentation und einige Bibliotheken zum Herunterladen bereit.
Mitte des Jahres erreichte Polymer Version 1.0 die Reife für den Produktiveinsatz. Das von Google initiierte Projekt hat seinen Namen von chemischen Verbindungen aus Makromolekülen, die häufig Wiederholungen aufweisen. Entsprechend setzt die Bibliothek auf interaktive Web Components, die sich wie HTML-Elemente in Webseiten einfügen. Die Bauteile enthalten JavaScript, CSS-Direktiven und HTML-Code. Der Schwerpunkt liegt anders als beispielsweise bei AngularJS, das sich an Entwickler komplexer Webapplikationen richtet, auf dem Erstellen überschaubarer Komponenten.