Fraunhofer-Forscher haben einen neuartigen Rauchmelder entwickelt, der auch Schwelbrände rechtzeitig erkennen soll.
Die meisten Feuermelder für den Privatgebrauch reagieren nur auf Rauch. Entstehen bei Schwelbränden gefährliche Brandgase wie Kohlenmonoxid und Stickoxid, die für deren Sensorik zunächst unsichtbar sind, bleiben sie stumm – und kosten damit womöglich sogar Leben. Zwar gibt es auch Sensoren für diese Gase, doch die sind teuer (etwa für Bürogebäude und Tiefgaragen) oder, falls preiswert, vergleichsweise ungenau.
Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik (IPM) im baden-württembergischen Freiburg haben nun einen neuartigen Gassensor entwickelt, der kaum größer ist als ein Daumen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Gassensoren für Schwelbrände"). Er kann Kohlenmonoxid und Stickoxide einzeln erkennen und baut auf einen neuen Detektionsmechanismus auf, der genauer sein soll als konkurrierende Verfahren. Erkannt werden sie dabei durch spezielle Farbstoffe, die chemisch mit den Gasen reagieren.
Kohlenmonoxid etwa verfärbt einen Farbstoff schon bei geringer Konzentration von lila nach gelb. Ein optischer Sensor erfasst die Farbänderung sofort und schlägt dann Alarm. Lässt die Gaskonzentration nach, geht auch die Farbänderung zurück. So lassen sich Fehlalarme ausschließen.
Für die Herstellung haben die Forscher gemeinsam mit einem Industriepartner ein sogenanntes Rolle-zu-Rolle-Produktionsverfahren entwickelt, das ähnlich wie der Zeitungsdruck funktioniert. Auf diese Weise, hoffen die Forscher, lassen sich die Sensoren in einigen Jahren ähnlich preiswert wie herkömmliche Rauchmelder produzieren. Es ist auch eine Kombination aus normalem Rauchmelder und Kohlenmonoxid-Sensor denkbar. Teure Brandgasmelder wären dann nicht mehr notwendig.