"Hydrophil" und "lipophil" sind zwei Begriffe aus der Chemie, die auch in der Biologie vorkommen. Beide Fachausdrücke charakterisieren das Verhalten von (meist organischen) Molekülen.
Hydrophil und lipophil - einfach erklärt
Die beiden Fachbegriffe enthalten als entscheidenden Wortzusatz "phil". Dieser entstand aus dem altgriechischen Wort "philos", das "liebend" bedeutet. Auch im Wort Philosophie kommt dieser Zusatz übrigens vor. Mit der als Adjektiv benutzten Zusammenstellung "hydrophil" bzw. "lipophil" werden Moleküle bezeichnet, die "Wasser liebend" (von hydro - Wasser) oder "Fett liebend" (von lipos - Fett) sind, also mit diesen beiden Stoffen wechselwirken, beispielsweise sich in diesen beiden Stoffen lösen lassen bzw. selbst derartige Stoffe lösen.
Übrigens: Eine Abneigung gegen Wasser haben hydrophobe Stoffe und eine Abneigung gegen Fett wird als "lipophob" bezeichnet. Der Wortzusatz "phob" kommt ebenfalls aus dem Altgriechischen, und zwar bedeutet "phobos" Furcht. Beispiele - diese sollten Sie kennen
Selbstredend ist natürlich Wasser selbst ein hydrophiler Stoff. Darüber hinaus sind viele Stoffe, die wasserlöslich sind wie zum Beispiel Salze, hydrophil. Grund ist hier, dass die Ionenbindung der Salze in Wasser dissoziiert. Auch polare Moleküle sind gegenüber dem polaren Wassermolekül hydrophil. Und: Meist sind hydrophile Stoffe lipophob. Fette und Öle sind lipophil und lösen sich meist gut ineinander. Auch viele Aromastoffe und Vitamine gehören zur Gruppe der lipophilen Moleküle. Daher gelten Öl, aber auch Sahne oder Butter als Geschmacksträger. Auch hier gilt: Lipophile Moleküle sind hydrophob. Vermittler zwischen beiden Molekülarten sind sog. amphiphile Moleküle, die einen hydrophilen und einen lipophilen Molekülbereich haben. Hierzu gehört Lecithin, aber auch die beim Waschen und für Emulsionen gebräuchlichen Tenside. Das Lecithin aus Eigelben vermittelt in der Mayonnaise übrigens zwischen wässrigen und öligen Bestandteilen.