Gegensätze ziehen sich an: Mit Red Hat kooperiert Microsoft mit einem Linux-Anbieter, als Partner kam das freie Betriebssystem lange Zeit nicht in Frage. Doch der Konzern ist inzwischen wohl zu alt für solche Streitereien.
(Bild: Warner Bros. Pictures)
Lange Zeit verschloss sich Microsoft allem, was Linux nahe stand. Doch die Zeiten ändern sich und nun hat der Konzern eine enge Partnerschaft mit Red Hat geschlossen, die vor allem die Cloud-Angebote beider Konzerne verbinden soll.
Vorüber sind die Zeiten, in denen Microsoft noch scharf gegen alles schoss, das sich mit Linux beschäftigte. Neuester Schritt zur Versöhnung ist eine Kooperation des Konzerns mit dem gerade im professionellen Bereich angesehenen Red Hat. Das beschränkt sich jedoch nicht auf das Händeschütteln von Managern, sondern hat vor allem für das Cloud-Angebot aus Redmond Konsequenzen.
So hat Microsoft in einem Blogeintrag bekannt gegeben, dass Nutzer Red-Hat-Dienste in den nächsten Wochen nativ aus der Cloud-Umgebung Azure buchen können. Anwender können sowohl das RHEL, als auch ihre darauf aufsetzenden Applikationen auslagern, als zertifizierter Provider bietet Microsoft außerdem an, die Images des Red Hat Cloud Access direkt in Azure zur Verfügung zu stellen.
Wer Angebote beider Cloud-Plattformen einsetzt, soll künftig nahtlos zwischen ihnen wechseln können. Das beinhaltet spezialisierte Support-Teams, die sich mit beiden Umgebungen auskennen. Administratoren können das jeweils fremde System mit CloudForms oder System Center verwalten. Schließlich will Red Hat künftig .NET Core unterstützen, ein freier Fork des .NET Framework. Microsoft sieht RHEL als die primäre Referenzumgebung für .NET Core unter Linux an.
Paul Cormier, Präsident für Products and Technologies bei Red Hat, sieht den Vorteil vor allem beim Kunden. Er erwartet, dass Unternehmen vor allem auf heterogene Rechenzentren und hybride Cloud-Umgebungen setzen würden.