Bislang ließ sich der Blutfluss unter der Haut nichtinvasiv nur mit optischen Systemen oder Ultraschall messen, wobei sich der Patient aber nicht bewegen darf. Ein neues System auf der Grundlage von Wärme soll das ändern.
Wissenschaftler um Professor John Rogers von der University of Illinois in Urbana-Champaign haben ein neues Sensorsystem entwickelt, das den Blutfluss unter der Haut auch bei Bewegungen und somit über längere Zeiträume nichtinvasiv messen kann. Diese Daten können Ärzten Informationen über den Hautzustand sowie über Krankheiten mit Auswirkungen auf den Blutfluss wie Infektionen oder Herzprobleme liefern, berichtet Technology Review online in "Blutfluss-Messen ohne Stillhalten".
Das System arbeitet, indem es die Haut mit einem Heizelement unmerklich erwärmt und dann die Verbreitung dieser Wärme erfasst. Die zugeführte Wärme wird vom Blut in den Gefäßen darunter weitertransportiert, wobei in Ringen um das Heizelement herum angeordnete Temperatursensoren registrieren, in welche Richtung und mit welchem Volumen. Durch eine Kombination dieser Informationen mit Modellen zur Fluiddynamik von Blut, "lässt sich die Flussrate quantitativ bestimmen", sagt Rogers.
Bislang kann das System nur bis in Tiefen von zwei Millimetern messen. Doch die Gruppe beschäftigt sich schon mit anderen Möglichkeiten zur Konfiguration von Sensoren und Heizelement, die auch Messungen weiter unter der Haut ermöglichten könnten. Zudem ließe sich die Technik vielleicht auch auf chirurgischen Werkzeugen oder Implantaten unterbringen.