Extrem dünne Fäden sind für die meisten 3D-Drucker noch zu fein. Mit einem Trick haben es Forscher der Carnegie Mellon University jetzt trotzdem geschafft, Haare und Pinsel zu drucken.
Wenn man flüssigen Klebstoff von einem Objekt wegzieht, entstehen oft Fäden. Diesen ansonsten eher lästigen Effekt haben sich Forscher an der Carnegie Mellon University jetzt zunutze gemacht, um mit 3D-Druckern Haarteile oder Pinsel zu produzieren: Direkt nach dem Absetzen eines Tropfens aus geschmolzenem Plastik fährt der Druckkopf zurück, so dass auch hier ein haarfeiner Faden entsteht. Das Verfahren lässt sich über ein Add-on für die Modellierungssoftware auch mit einfachen Geräten nutzen, berichtet Technology Review online in „Toupets aus dem 3D-Drucker“.
Wenn der Vorgang des Fadenziehens immer wieder wiederholt wird, entsteht mit der Zeit ein Büschel Haare, Fell oder ein Borstenpinsel (ein Video der Forscher zeigt diesen Prozess). Wie lang und wie dick die einzelnen Haare werden, hängt dabei davon ab, wie schnell sich der Druckkopf zurückzieht.
Geleitet wurde das Projekt von Gierad Laput. Der Graduierten-Student hofft darauf, dass seine Technik die Eigenproduktion nicht nur von spaßigen Dingen wie Troll-Puppen mit wirrem Haar ermöglichen wird, sondern auch für Nützliches wie Bürsten oder vielleicht eine Art Klettband verwendet wird. In einem nächsten Schritt könnten dafür auch schwierige Materialien wie Metall eingesetzt werden.