Die Vernetzung von alles und jedem wirkt sich nicht überall positiv aus. Höher Qualifizierte dürften zwar von dem Boom profitieren, qeringer qualifizierte Arbeitsplätze bleiben jedoch auf der Strecke.
Industrie 4.0 ist eine Chance für hochqualifizierte Fachkräfte, aber schlecht für Arbeitnehmer, die Maschinen und Anlagen bedienen. So sollen in den kommenden Jahren in Deutschland geschätzte 430 000 Arbeitsplätze in Produktionsprozessen neu entstehen, gleichzeitig aber 490 000 weniger qualifizierte Jobs wegfallen. Insgesamt wird Industrie 4.0 den Strukturwandel hin zu mehr Dienstleistungen beschleunigen.
Das jedenfalls ist ein Ergebnis des Forschungsberichts „“Industrie 4.0 und die Folgen für Arbeitsmarkt und Wirtschaft”“, den das IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung), das BIBB (Bundesinstitut für Berufsbildung) und die GWS (Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung) gemeinsam erstellt haben. Grundlage dafür ist eine modellbasierte Wirkungsabschätzung der digitalen Vernetzung auf Arbeitsmarkt und Wirtschaft in Deutschland. Diese Berechnungen entstehen in einem Projekt namens QuBe (Qualifikation und Beruf in der Zukunft), das Übergänge, Trends und Verhaltensweisen im Bildungssystem und auf dem Arbeitsmarkt untersucht. Ohne gute Ausbildung läuft nichts
Facharbeiter, die bisher in den Produktionsstraßen mit Routinearbeiten erledigen, müssten, so die Wissenschaftler des IAB, frühzeitig für anspruchsvolle Aufgaben in der Industrie 4.0 umgeschult, Arbeitslose für die neuen Anforderungen fit gemacht werden. Gute Chancen hätten vor allem gut ausgebildete IT-Fachkräfte, Ingenieure und Naturwissenschaftler sowie Lehrkräfte. Bei Industrie 4.0 geht es um die Vernetzung von digitaler und physischer Welt sowie um maschinelles Lernen in der Produktion. Einbezogen werden Maschinen, Produkte, Informations- und Kommunikationssysteme sowie der Mensch.