Das neue Release des offenen Standards zur Shared-Memory-Programmierung erscheint etwas mehr als zwei Jahre nach der Freigabe von OpenMP 4.0.
Im Zuge der Super-Computing-Konferenz SC15, die seit Sonntag im texanischen Austin tagt, wurde die Version 4.5 des OpenMP-Standards freigegeben. Als OpenMP 4.1 gestartet, führte die Summe und Qualität der Änderungen dieses Releases dazu, dass die Versionsnummer im Oktober 2015 auf die als gewichtiger einzuschätzende "4.5" geändert wurde.
OpenMP ist ein offener Standard zur Shared-Memory-Programmierung, dessen letztes größeres Release – die Version 4.0 – im Juli 2013 erschienen war. OpenMP 4.0 führte neue Konstrukte für die Nutzung von Beschleunigern und Coprozessoren sowie Direktiven zum Abbruch paralleler Berechnungen ein. Außerdem konnte man damit nun eigene Datentypen für die Reduktion spezifizieren, wodurch sich für beliebige Datentypen und nahezu beliebige Arten von Reduktionsoperationen die Menge vordefinierter OpenMP-Reduktionsoperationen erweitern lässt.
Zu den Neuerungen von OpenMP 4.5 zählen eine fortgeschrittenere Unterstützung von Fortran 2003, Laufzeitroutinen für die Thread-Löschung und Affinitäten sowie ein besserer Umgang mit SIMD- und Tasking-Erweiterungen. Des Weiteren ist von mehr Möglichkeiten im Umgang mit Schleifen die Rede. OpenMP unterstützt schließlich Reduktionen von C/-C++-Arrays und -Templates.
Die GCC-Entwickler arbeiten schon seit geraumer Zeit an der Unterstützung der Neuerungen von OpenMP 4.5, beim Konkurrenten LLVM ist man derweil noch an der Einbindung von OpenMP 4.0.