Erfahrene Anwender, die kein Problem damit haben, tief in das System einzugreifen, können den Standard-Kernel, der auf dem Gerät zum Einsatz kommt, durch eine Alternative ersetzen. Diese - von findigen Entwicklern - modifizierten Komponenten können Smartphones oder Tablets einen gehörigen Leistungsschub verpassen. Darüber hinaus ermöglichen solche Kernel auch tiefgehende Systemeingriffe, etwa die manuell Einstellung der minimalen und maximalen CPU-Taktrate oder die Einrichtung eines Dual-Boot-Systems.
Das Einspielen eines Alternativ-Kernels ist für Anwender, die bereits Erfahrung mit dem Flashen im Recovery-Modus gemacht haben, keine Herausforderung. Sie kopieren den gepackten Kernel auf den internen Speicher bzw. die im Gerät steckende SD-Karte, starten im Recovery-Modus neu und löschen zunächst alle Caches. Die weitere Vorgehensweise hängt vom installierten Recovery-System ab. Kommt ClockworkMod Recovery zum Einsatz, entscheiden Sie sich für install zip from sdcard und wählen die ZIP-Datei aus. Bei Nutzung von Team Win Recovery tippen Sie hingegen auf Install und geben dann den Pfad zum ZIP-Archiv an. Nach einem Neustart öffnen Sie die Einstellungen, tippen auf Über das Gerät und überprüfen, ob bei Kernel-Version die Bezeichnung des geflashten Kernels aufgeführt ist. Wesentlich zeitaufwändiger gestaltet sich die Suche nach dem passenden Kernel. In den Foren von XDA Developers finden sich zwar nach wie vor Kernel für viele gängige Smartphone- und Tablet-Modelle, allerdings werden nicht mehr alle Projekte aktiv betrieben. Bekannteste Beispiele sind der SiyahKernel für Samsung Galaxy S2 und S3 sowie Perseus und Deviant. Im Gegenzug steigen wieder andere Teams in die Programmierung ein. Bevor Sie also einen Alternativ-Kernel auf Ihrem Gerät einspielen, sollten Sie die jeweiligen Postings ganz genau durchlesen.