In Verbindung mit Radioaktivität hört man öfter den Begriff Jod 131. Doch viele wissen nicht genau, was damit gemeint ist. Was Sie mindestens wissen sollten, ist die Halbwertszeit dieses Jod-Isotops sowie dessen Wirkung auf den Körper. Was ist Jod 131?
Jod kennt wohl jeder. Entweder in Form von Jodsalz oder dem "schmierigen Zeug", was auf Wunden getan wird. Aber was ist dann Jod 131?
Es handelt sich um ein radioaktives Jod-Isotop, von dem Beta- und Gammastrahlung ausgeht. Ein Isotop entsteht, wenn die Kernstruktur eines bestimmten Elementes verändert wird. In der Regel bleibt die Anzahl der Protonen gleich und nur die Neutronenzahl verändert sich. Das Jod-Isotop 131 entsteht in Kernkraftwerken, genauer gesagt entsteht es zwischen den Brennstäben und kann bei einem schweren Störfall relativ schnell austreten. Zudem wurde es früher auch als in der Medizin eingesetzt, z. B. bei der Behandlung von Krebserkrankungen an der Schilddrüse. Allerdings benutzt man heute Technetium 99, da es leichter zu bekommen und weniger belastend ist (Strahlenbelastung).
Halbwertszeit und die Wirkung auf den Körper
Zunächst soll kurz erläutert werden, was die radioaktive Halbwertszeit eigentlich ist. Man versteht darunter, die Zerfallzeit, in der die Aktivität eines bestimmten Isotops oder Ähnliches, um fünfzig Prozent gesunken ist. Viele Isotope wandeln sich nach der Halbwertszeit in ein anderes Isotop um, was ebenfalls radioaktiv sein kann. Bei Jod 131 liegt die effektive Halbwertszeit bei ungefähr 7,3 Tagen. Die physikalische Halbwertszeit beträgt circa 8 Tage und nach 16 Tagen sind noch gut drei Viertel der Atome vorhanden. Die biologische Halbwertszeit hingegen liegt bei 80 Tagen. Die biologische Zeit ist etwas höher, da sich diese auf den Abbau innerhalb eines Organismus bezieht. Tritt aus einem Atomkraftwerk Jod 131 aus, regnet dieses auf Erde nieder. Hier wird es von Futterpflanzen und Blattgemüse aufgenommen und gelangt so in Milchprodukte und Milch. Nimmt der Mensch nun das Isotop über die Nahrung auf, lagert es sich, wie für Jod üblich, in der Schilddrüse ab. Da es sich aber um radioaktives Jod handelt, ist die Schilddrüse nun gefährlicher Strahlung ausgesetzt, die zur Mutation oder dem Absterben von umliegenden Zellen führen kann. Im schlimmsten Fall kann es so zu Schilddrüsenkrebs kommen. Eine Maßnahme, um die Einlagerung des radioaktiven Isotops zu verhindern, ist die Einnahme von Kaliumiodid.