Bei der Summe an Neuerungen, die Microsoft am Mittwochabend während der virtuellen connect();-Konferenz bekannt gab, sind die kurzen Momente zum nächsten Visual Studio und zu C# 7.0 in der Berichterstattung unverdienter Maßen nur eine Randnotiz gewesen.
Scott Guthrie, Executive Vice President des Cloud- und Enterprise-Geschäfts bei Microsoft, und Kollegen zeigten auf der connect();-Konferenz auch kurz den Nachfolger von Visual Studio 2015 und erste Features der Version 7 der Programmiersprache C#. Das nächste Visual Studio
"Visual Studio vNext", wie die noch nicht näher benannte nächste Version genannt wurde, bietet eine minimale Installationsoption, die den Kern der Entwicklungsumgebung wesentlich schneller installieren soll. "Es sind nur Megabytes, keine Gigabytes", sagte Polita Paulus, Principal Software Engineer bei Microsoft. Die Installation könnten Entwickler jederzeit nach Bedarf ergänzen. Nach dem Anmelden in Visual Studio mit einem Microsoft-Account erhalten Entwickler Zugriff auf früher gewählte Installationszusammenstellungen, die sie mit einem Klick ihren PCs anwenden können. Preview-Versionen von Visual Studio lassen sich dann Seite an Seite mit bestehenden Installationen verwenden und vermeiden so, dass Arbeiten an aktuellen Projekten beeinträchtigt werden. Als Programmiersprachen unterstützt Microsoft im nächsten Visual Studio nun auch die Webserversprache PHP und die Sprache R für statistisches Rechnen und statistische Grafiken. Im Projektmappen-Explorer können Entwickler mit "Open Code Folder" direkt zum passenden Ort im Dateisystem wechseln.
Einen konkreten Namen, eine öffentliche Vorabversion und einen Erscheinungstermin für die neue Version von Visual Studio wurde noch nicht bekannt gegeben. Tim Park, Direktor im Technical Evangelism Design, kündigte am Mittwoch im Gespräch auf dem Microsoft Technical Summit in Darmstadt an, dass Microsoft auch hier die Entwicklungszyklen verkürzen werde und die nächste Version daher schon im Laufe des Jahres 2016 erscheinen könnte. C# 7.0
C# wird in Version 7.0 Pattern Matching unterstützen. Entwickler können zum Beispiel durch eine Überladung für den is-Operator nun statt
var v = expr as Type; if (v != null) { // code using v }
einfacher schreiben:
if (expr is Type v) { // code using v }
Microsoft plant zudem die Unterstützung für Tupel sowie eine bessere Kontrolle für Entwickler über Speicherallokationen. Weitere Pläne für C# 7.0 und den Implementierungsstand können Interessierte auf GitHub verfolgen. C# 7.0 soll wie die aktuelle Version C# 6.0 auf allen .NET-Versionen ab .NET 2.0 laufen.